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Thema: Wechselbalg 1 Termine [Koroc] Di 1 Apr - 1:47
Hier werden Termin und edwaige Ankündigungen veröffentlicht, sowie Fragen bezüglich der Gruppe beantwortet.
Chronik: -Intro(Die Spielzeug Kiste)Zusammenfassung der Geschehnisse durch Artemisis in Arbeit - Geschichte(Die Prüfung) -Augen der Unsterblichkeit
Gruppenmitglieder: Sofia Marie(Sidhe) - Artemisis
Nächster Termin: 14.2. 19 uhr - Open end
Zuletzt von Koroc Pien am Mi 11 Feb - 11:14 bearbeitet; insgesamt 10-mal bearbeitet
Koroc Pien Rechte Hand
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Thema: Re: Wechselbalg 1 Termine [Koroc] Di 1 Apr - 1:53
Hätte noch prinzipiel einen freien Platz in der Gruppe. Wechselbalg ist der Phantasievollste Teil der WoD, dementsprechend ist Phantasie und liebe fürs Detail und Spielereien eigentlich eine Vorraussetzung.
Allgemeines für Interesierte: http://de.whitewolf.wikia.com/wiki/Wechselbalg:_Der_Traum
Wer Intresse hat kann sich gerne mal melden, dann reden wir mal über edwaige weitere Fragen zur welt und die Möglichkeit mit zu machen
Koroc Pien Rechte Hand
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Thema: Re: Wechselbalg 1 Termine [Koroc] Mi 23 Apr - 20:41
Wann hättet ihr nächste Woche wegen Charakterbau zeit?
Koroc Pien Rechte Hand
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Thema: Re: Wechselbalg 1 Termine [Koroc] Sa 26 Apr - 21:18
Wenn ihr Lust habt könnt ihr Morgen(26.4.) wegen wechselbalg charakterbau 16:30 uhr zu uns kommen
Koroc Pien Rechte Hand
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Thema: Re: Wechselbalg 1 Termine [Koroc] So 4 Mai - 19:22
neuer termin
Koroc Pien Rechte Hand
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Thema: Re: Wechselbalg 1 Termine [Koroc] Mo 7 Jul - 10:12
ich werde die Gruppe auf grund von Zeitmangel und von schlecht zueinander passenden charakteren vermutlich erst einmal auflösen. Man kann darüber diskutieren ob man Charakter nochmal überarbeiten wird oder andere spielt. Aber ich sehe momentan nicht wie das funktionieren würde.
Ich plane in den Semesterferien Die Chronik Unsterbliche Augen durch zu spielen. Fals Interesse an Wchselbalg der Traum besteht, kann man ja mal darüber reden.
Koroc Pien Rechte Hand
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Thema: Re: Wechselbalg 1 Termine [Koroc] Do 8 Jan - 18:25
So ne neue Runde Wechselbalg startet. Sollte es Leute geben die wirklich Intresse an Wechselbalg(und damit meine ich icht p&p an sich) haben können sich gerne melden. Hier auch nochmal der Link um die beschreibung zu lesen: http://de.whitewolf.wikia.com/wiki/Wechselbalg:_Der_Traum
Wichtig ist das es mir Vorallem darum geht die Geschichte: Unsterbliche Augen zu spielen. Was soviel heißt wie: Persönliche story wird stark zurückgeschraubt und ich werde die möglichkeiten bei der erstellung etwas Limitieren damit die Gruppe problemlos zusammenpasst.
Koroc Pien Rechte Hand
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Thema: Re: Wechselbalg 1 Termine [Koroc] Di 13 Jan - 14:54
So eine Zusammenfassung der ersten geschenisse wird in bälde hich geladen. Dann kann man sich mal ne generelle Übersicht meine Wechselbalgrunde verschaffen. Vieleicht bekommt ja noch jemand spontan lust mit einzusteigen
Artemisis Meister
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Thema: Re: Wechselbalg 1 Termine [Koroc] Mi 14 Jan - 15:23
So, das hier wird mein "Tagebuch-Post". Ich werde die Einträge immer in diesen Post hineintun und dann könnt ihr sie "aufklappen" und immer wieder finden, falls es interessierte Leser gibt.
Außerdem geb ich ein regelmäßiges Update zu meinen Posts falls es neue Tagebucheinträge gibt (1. Tagebucheintrag kommt am 15.01.2015! Sind gleich mehrere Tage, aber ihr braucht ja auch einiges an Input!) 25.01.2015: Der nächste Eintrag kommt!
Das Personenglossar wird stets überarbeitet und momentan muss ich noch ein paar Einträge dazu machen
Personenglossar
Spoiler:
Marie-Sofia Schmuck (ich): Ich bin nun fast 19 Jahre alt (am 1.05. ist es so weit) und eine Sidhe aus dem Hause Eiluned. Habe ich erwähnt, dass ich mittlerweile eine Ritterin bin? Nun vermutlich beginne ich erstmal mit anderen Offensichtlichkeiten: Haselnussbraunes, hüftlanges Haar, wellig und meist zu einem Zopf geflochten. Meine Augen sind am ehesten noch Apfelgrün, ich bin Sonne durchaus nicht abgeneigt, auch wenn ich bei weitem von der Bräune meines Vaters entfernt bin... nun was soll ich noch so sagen, ich trage gerne schlichte, aber elegante Kleidung, es seidenn ich bin auf einem Mittelaltermarkt, dann bin ich vergleichsweise sehr traditionell und ab und an etwas bürgerlicher in meiner Kleidungsmanier. Die meisten Männer laufen einem nach wenn sie betrunken auf dem Mittelaltermarkt umherwandern und man selbst den Stand für einige Minuten verlässt. Wichtiges über mich wäre vermutlich noch das ich Schokolade und alle Süßspeisen der Welt liebe. Man kann mich damit förmlich überallhin locken. Ich liebe es zu musizieren und spiele verschiedene Lauten und Gitarre. Ich mache eine Ausbildung bei meiner Mutter und bin eine ausgezeichnete Herrstellerin von Schmuck und Filigranen. Ich war auf einer Privatschule, in der Leute meiner Art sicher ihre Kindheit verbringen können. Die meiste Zeit meines Lebens ziehe ich allerdings mit meinen Eltern durch Deutschland und den deutschsprachigen Raum und arbeite dort an der Seite meiner Eltern auf dem Mittelaltermarkt. Hmm, ich glaube es wäre redundat zu erwähnen, dass eine junge Dame wie ich Romantik sehr schätzt und schon einige kleinere Schwärmereien für die Herrenwelt übrig hatte, ich meine wer hat nicht schon jemals für eine Person geschwärmt? Ansonsten gibt es sicherlich nur eines zu wissen: Ich nehme meine Pflichten und mein Wort ernst. Ich wurde von gescheiten Lehrern unterrichtet und hatte viele gute Mentoren in meiner Ausbildung.
Hans und Magda Schmuck: Damals hies mein Vater noch Hans Maas und die junge Frau an seiner Seite schien den Namen wohl nicht besonders zu mögen. Meine Eltern erzählen uns zumindest immer "Der Nachname sollte nicht nach einer Taverne klingen." Mein Vater ist 39 Jahre alt, meine Mutter 37. Der manchmal sehr grummelige, aber meist stille Herr hat schwarzes, welliges Haar, dass ihm immernoch bis zum Schulterblatt reicht. Seine dunkelgrünen Augen mustern die meisten Leute etwas argwöhnisch, während der Rest seines Gesichts zum großen Teil hinter einem langen, gepflochtenen Bart versteckt ist. Mit seinen 1,76m bin ich fast genauso groß wie mein Vater, dafür ist er aber weitaus kräftiger als meine Mutter und ich. Meine Mutter hat wunderschönes rotblondes Haar, mittlerweile nur noch hüftlang und glatt und ebenmäßig, die blauen Augen strömen stets eine freudige Aura aus und so sehr wie ihre Augen vor Freude glimmen, genauso leicht kann sie Leute mit dieser Art anstecken. Die beiden sind unglaublich begnadete Heinzelmännchen und die besten Eltern, die ein Kith wie ich mir vorstellen könnte. Natürlich sind sie ein bisschen zu neugierig und tratschen gerne, aber in den meisten Fällen, in denen es mit ihren Kindern zu tun hat, sind sie eigentlich nur besorgt um uns. Mein Vater ist ein Schreiner, während meine Mutter Goldschmiedin geworden ist. Wir reisen viel auf Mittelaltermärkten umher und verkaufen unsere Ware dort – das ist ein kleines Steckenpferd meiner Eltern. Obwohl sie also Heinzelmännchen sind, haben sie auf diesen Märkten ein wunderbares Gespür dafür, genügend Geld zu verdienen und trotzdem die Herzen der Menschen zu erfreuen. Die beiden haben ein wunderschönes Haus in Herrenhausen, mitsamt kuscheligen Möbeln und einem sehr bequemen Kamin. Das wunderbarste an meinen Eltern ist, dass sie stolz auf alle ihrer Kinder sind. Jedes ist in ihren Augen ein Kleinod und sie zeigen das ganz offen. Habe ich erwähnt, dass die beiden die freundlichsten und lustigsten Grummelinge der Welt sind?
David Schmuck: Seine Haare wirken wie eine Mischung aus denen meines Vaters und denen meiner Mutter, auch wenn sein Bart größtenteils rot statt dunkelbraun ist. Sein Haar trägt mein großer Bruder sehr kurz und kleidet sich im allgemeinen recht elegant. Doch auch seine Augen scheinen ein Kuss des Erbes meiner Eltern zu sein und so blicken die grün-blauen Augen aus einem sehr kantigen Gesicht heraus auf alle Menschen. Er ist verwunderlich groß für unsere Familie und ragt mit seinen 1,90m über alle hinaus. David selbst ist kein Wechselbalg. Ich habe die Hoffnung nie aufgegeben. Es soll immerhin Leute geben die erst im Greisenalter erwachen. Also drücke ich ihm weiterhin die Daumen. David ist mit seinen 20 Jahren nicht sehr viel älter als ich und doch geben große Brüder ja bekanntlich mit ihrer Lebenserfahrung gerne mal an. Ansonsten ist David wie ein großer Bruder eben bei einem Mädchen wie mir ist. Zu Beginn ärgern sie einen und danach ärgern sie alle anderen, die sich die Mühe machen mich kennen zu lernen. Auch wenn David viel Sport macht und sich körperlich betätigt, sein Herz liegt im Studium. Er studiert auf Lehramt und möchte gerne zurückgeben, was wir an Liebe und Bildung erfahren haben. Ich bin mir sicher, er wird eine fantastische Lehrkraft. Am meisten schätze ich an meinem Bruder seine Intelligenz und Bescheidenheit. Er ist ein gutherziger Junge, der zurzeit leider etwas überfordert mit dem ganzen Bürokratischen in der Universität ist. Allerdings gehen zumindest stets gute Noten von der Hand und damit sind Mathematik und Geschichte für ihn wohl sehr große Leidenschaften.
Samuel Schmuck: Mein kleines Ebenbild unserer Mutter, so bezeichnen ihn zumindest die meisten. Er teilt mit seinen fast 10 Jahren viele Hoffnungen und Träume mit mir. Der Junge ist musikalisch begabt und ich genieße es mit ihm zu musizieren. Außerdem spielen wir immernoch gelegentlich im Garten miteinander, ich trainiere ihn sogar etwas im Schwertkampf (so weit ich es eben kann, hehe). Er hat eine blühende Fantasie und ist noch oft in der Lage unsere Kithgestalten zu entdecken. Ich helfe ihm regelmäßig auch bei solchen Bestreben, da er es ebenso sehr liebt wie ich gemeinsam Dinge zu erleben. Doch leider hat Samuel Probleme damit, Freunde in seinem Alter zu finden. So ist es wohl, wenn ein Junge so schüchtern und 'anders' ist. Die Hobbies die neben dem Musizieren auch noch die Mithilfe bei den Arbeiten meines Vaters einschließen und das berüchtigte Spielen von Kindern als 'Magier' ist wohl für die meisten Menschen etwas ungewöhnliches. Umso glücklicher bin ich, dass er zumindest einen besten Freund hat: Tim. Dieser Junge ist mir gegenüber nicht weniger schüchtern als mein Bruder es gegenüber anderer Leute wäre, aber ab und an traut auch er sich mal mich darum zu bitten, ich würde den beiden einige Kleinigkeiten im Garten zeigen. Ich hoffe so sehr, dass in Samuel etwas besonderes schlummert, sei es nun seine künstlerische Gabe oder ein Wechselbalg.... Vielleicht auch beides.
Ritter Reinhard von Silberschein: Reinhard ist wohl wie viele Sidhe eine reine Augenweide. Schwarzes, rückenlanges Haar, dunkelblaue Augen, elegant, schlank aber muskolös, erhaben. Das einzige das ihn besonderer Weise ziert ist eine Brille. Reinhard ist kaum 5 Jahre älter als ich und mein letzter Mentor gewesen. Er entstammt ebenfalls Haus Eiluned und ich durfte von ihm lernen zu kämpfen und meine Künste anzuwenden. Seine Seele ist ebenso schön wie sein Äußeres, ich habe selten so geduldige und freundliche Kith meiner Art getroffen. Er ist gütig, gebildet, eher still und doch umgibt ihn stets seine ritterliche Noblesse. In seinem alltäglichen Leben studiert Reinhard Jura und kommt damit wohl ohne Probleme klar. Reinhard ist mir als Freund und Begleiter sehr ans Herz gewachsen, zumal ich ihn nicht nur von unserer gemeinsamen Lehrzeit sondern auch seinem steten Besuchen auf Mittelaltermärkten zu verdanken. Er ist ein ausgezeichneter Kämpfer wie auch Mystiker. Ich bewundere ihn dafür, wie selbstverständlich für ihn die Vereinigung dieser zwei Künste ist. Was vielleicht noch wichtig zu wissen ist, ist das Reinhard zwar eine lichte Fee ist, doch sich eher einem Drahtseilakt gleichend zwischen Finsteren und Lichten bewegt. Er betont immer wieder eine lichte Fee zu sein, die nur einen etwas gemäßigteren Umgang mit seinem Sein zu pflegen hat, da in der profanen Welt unsereins vorsichtig sein muss. Ansonsten Tagebuch, weißt du genug über all unsere Abenteuer und meine kleinen Schwärmereien für ihn – Und wie sehr meine Mutter ihn ins Herz geschlossen hat...
Charles "Chip" Fizzelwick: Fizzelwick ist einer der alten Freunde meiner Eltern. Auch er ist ein Herr Ende des mittleren Alters und ein recht launischer Grummeling. Oftmals kann man ihn zu schlechter Laune reizen, aber das einzige was ihn wirklich in Rage versetzt ist, wenn man seinem Lädchen oder seiner Ehre etwas entgegenbringt. Für viele wirkt Fizzelwick wie ein kleiner, etwas ründlicher Herr mit vollen Wangen und wenn er denn mal lächelt, erkennt man es kaum an der Anzahl an Falten, die immernoch seinen finsteren Blick ins Gesicht gebügelt haben. Ja, als Kith wird das mit den Stirnrunzelfalten sogar noch ein wenig schlimmer, trotzdem sein volles, dunkles lockiges Haar gibt dem ganzen etwas sympathisch, so wie sie in alle Richtungen abstehen. In meiner Kindheit habe ich viel Zeit bei meinem "Onkel" verbracht und in der Spielzeugkiste gesessen, die sein Leben und Herzstück ist. Nichts macht ihn aber so stolz wie sein Siegelring, mit dem er zum Ritter geworden ist. Wie genau er es geschafft hat, ist wohl ein weiteres kleines Geheimnis des Heinzelmännchens. Fizzelwick ist trotz allem ein unglaublich angenehmer Zeitgenosse und hat ein gütiges Herz allen unserer Art gegenüber, selbst wenn er regelmäßig droht Rotkappen aus seiner Taverne zu werfen, weil sie sein Mobiliar anknabbern. Als ich ein Kind war, habe ich stets zu diesem Mann aufgeblickt, immernoch respektiere ich was er hier so leistet und so entlockt es mir immer ein heimisches Gefühl bei ihm zu sein. Habe ich schon erwähnt, dass er den Rollbraten meiner Mutter wirklich über alles verehrt? Da verputzt er so viel Essen, wie ich wenn ich Süßigkeiten naschen darf. Ich glaube das ist ein weiterer Grund, weshalb ich ihn so mag. Er genießt es zu essen und hat dabei so viel Glück in den Augen, dass es diejenigen die ihn bekochen glücklich stimmt, selbst wenn er sich darüber beschwert was geschehen ist oder das man die Dreistigkeit besitzt ihn sozusagen zu beschenken. Wenn er das hier lesen würde, würde er mich sicherlich anschnauzen, aber ist ein wenig wie meine Eltern, er meint es meist nur gut mit uns...
Georgia: Georgia ist ein ganz eigenes Phänomen für sich. Sie hat wildes, kurzes buntes Haar, trägt stets ihre verbeulte Taxifahrermütze und eine Bomberjacke. Im allgemeinen wirkt sie eher wie ein Punk. In ihrer Kithgestalt ist sie als Nökker noch ein wenig bunter und dieses Bild ist wirklich erheiternd. Außerdem scheinen ihre grünen Augen dabei noch ein wenig mehr zu blitzen. Ich sollte euch warnen, sie hat ein sehr ansteckendes Grinsen und ist unglaublich freundlich, wenn sie sich nicht ständig über den Verkehr flucht – also nehmt am besten keine Kinder mit, die könnten schreckliche Worte aufschnappen. Wo ich schon von ihrem Blick spreche, der liegt meistens auf euch oder wo anders... selten auf der Straße und trotzdem fährt sie nirgendwo.... naja fast nirgends rein. Ein besonders schönes Schmuckstück ist wohl ihr Katzenhalsband, sie trägt es bisher eigentlich immer und auf diesem Lederhalsband blicken einen die treudoofen Knopfaugen einer Spielzeugkatze an. Georgia wird aber wohl am stolzesten auf ihr Taxi sein, mit dem sie wirklich alles machen kann – ernsthaft, wir sind schon über den Maschsee gerudert, durch die Ernst-August-Gallerie geprescht und wenn ich es nicht besser wüsste, könnte man meinen ihr Taxi wäre vermutlich auch in der Lage zu klettern. Aber ein Nökker hat eben seine Steckenpferde und ich bin glücklich das es nicht nur ihre Waffen "Lizzy und Berta" sind. Ich will gar nicht wissen, wie sie da herangekommen ist und warum. Georgia versteckt gerne mal, dass sie eigentlich eine sehr gebildete Person ist, bei all den Geisteswissenschaften, die sie mal studierte. Ich weiß immernoch nicht warum ihr das so unangenehm ist. Was ist an Philosophie oder Kunstwissenschaften denn auszusetzen? Eine große Überraschung war für mich, dass Georgia scheinbar ein reges Interesse an Damen hegt. Trotzdem kommen wir sehr gut miteinander aus, sie neckt mich zwar regelmäßig damit, aber ich hoffe wir können wahrlich gute Freunde werden, denn für eine Finstere ist sie ziemlich liebenswert. Vermutlich wäre es noch erwähnenswert, dass sie schon früh zum Grummeling geworden ist und jetzt mit fast 27 Jahren immernoch ein ziemlich aktiver Grummeling bleiben wird. Hoffentlich noch ziemlich lang...
Ellen: Ellen ist eine sehr, sehr, sehr schlanke Dame Anfang 20. Sie trägt eigentlich recht schlichte aber immer stilgerechte Kleider und sitzt meistens in der Ecke an einem Stammplatz in der Spielzeugkiste. Ihr fahlblondes Haar wird von einem kleinen Samtband festgehalten, meist verdecken trotzdem einzelne Strähnen ihr Gesicht und so wird es schwierig mal einen Blick auf ihre Augen zu werfen. So weit ich allerdings gesehen habe, müsste sie dunkelbraune, rehgleiche Augen haben, nur in ihrer Kithgestalt umranden ihre Augen etwas zu viel Schwärze und die blasse Haut lässt die Augenregion gleich noch viel dunkler wirken (Ist wohl normal für Sluagh). Ellen ist ein sehr schüchternes Mädchen, meist verliefen unsere Unterhaltungen leider nicht wie erhofft, meist bestand zwischen uns eine peinliche Stille und sie schien sich im allgemeinen ein wenig unwohl zu fühlen, zu viel Aufmerksamkeit zu erhalten. Sie ist eine sehr belesene, junge Frau und wohnt ziemlich in der Nähe der Spielzeugkiste. Meist beobachtet Ellen die Leute, wenn sie nicht hinsehen und blickt über den Buchrand hervor, um mal nachzusehen was so geschieht. Die meisten Bücher die sie liest, scheinen Klassiker oder Romanzen zu sein, soweit ich sie erblicken konnte, aber so oft sehe ich sie dann auch nicht – Das einzige was ich mit Gewissheit über diese Sluaghwilder sagen kann ist, dass sie wirklich gerne liest und immer ein Buch dabei hat, wenn ich da bin. Hinter all dieser Schüchternheit versteckt sich mit Sicherheit eine wunderschöne Seele und ich hoffe, vielleicht irgendwann mal die Stille brechen zu können.
Rasputin: Ein Avandgardist und ein unglaublicher Jongleur, Rasputin ist ein Pooka der irgendwie erstaunlich oft die Wahrheit sagt... oder zumindest mit seinen Lügen richtig liegt, wie man es eben nimmt. Er ist ein wenig größer als ich und ein sehr wahrlich niedlicher Pookawilder (ich glaube alle Pooka haben etwas an sich, dass einen dazu bringt, sie an sich drücken zu wollen). Er ist ebenfalls eine lichte Fee und hat mir erstaunliche Hilfe geleistet. Er hat schulterlanges, karottenfarbenes Haar, ein spitzes und ausdrucksstarkes Gesicht, blaue neugiere Augen und eine sehr verspielte Art. Schlank gebaut und mit Hasenohren verziehrt spielt er so kleine Schauspiele, dichtet oder zeigt einfach nur, was er so mit seinen weiteren Talenten als Gaukler alles so kann. Sein Kleidungsstil ist sehr wild und künstlerisch, er scheint wohl mit vollem Herzen ein Künstler zu sein. Er scheint ungefähr mein Alter zu haben, aber ich hatte noch nicht die Gelegenheit viel mit ihm zu reden oder ihn eben danach zu fragen. Ich hoffe ich kann lernen ihn zumindest irgendwie zu verstehen, aber er scheint zumindest Süßes so zu lieben wie ich. Mal sehen ob man sich in nächster Zeit noch öfter trifft...Ich sollte ihn mal nach einem Künstlertitel fragen
Valmont: Ein Mann der aussieht als wäre er 1001 Nacht entsprungen. Die goldbraune Haut und den Körper eines persischen Kriegers, ein kantiges Gesicht, und seine dunklen Augen, de tief und endlos wirken runden dieses Bild nur noch ab. Sein schwarzes Haar trägt er kurz und sein Kleidungsstil ist modern, aber edel. Er trägt scheinbar gerne Anzüge, aber bei seiner Statur und Höhe von etwa 2m scheint ihm das auch eben genau darum zu stehen. Nicht nur das er ein gutaussehender Herr ist, er scheint sich ebenso galant zu bewegen wie es sonst nur ein Adliger tun würde. Ich brauche wohl nicht zu erwähnen, dass mir dieser Anblick einen Moment den Kopf verdreht hat, aber ich Würde und Haltung in kommender Beschreibung behalten werde. Er scheint ebenfalls ungefähr etwas über 20 Jahre alt zu sein und ist ein finsterer Eshuwilder. Valmont hat mir im Falle der Spielzeugkiste mit Rat zur Seite gestanden und hat mir diesen interessanten Langdolch zum Geschenk gemacht, da ich bis dato noch keine schimärische Waffe besaß. Er besitzt einen Charme und Ausstrahlung, die ihn scheinbar auch in der sterblichen Welt weit gebracht haben, immerhin sollte ein Geschäftsmann ja wissen, wie man mit Menschen am besten umgeht. Meine Eltern warnen mich immer wieder, dass dieser Mann durch und durch ein Schlitzohr ist und bestimmt in etwaige Machenschaften involviert ist. Bisher erschien er mir allerdings trotzdem als vernünftig genug, um auch ihn um Rat zu fragen oder ihm dankbar für die vorangegangene Hilfe zu sein. Das sollte es erstmal für den Anfang sein, liebes Tagebuch, du wirst mich vermutlich ohnehin noch ein wenig schwärmen hören...
TAG 1
Spoiler:
Donnerstag, Mitte April
Wie versprochen schreibe ich nun wieder öfter einige Zeilen in dich hinein, geliebtes Tagebuch. Die Reisen mit Reinhard waren sehr bereichernd und haben mir einige neue Seiten meines Seins aufgewiesen. Ab jetzt bin ich eine Dame, nun in meinen Augen immernoch lieber ein Ritter: "Lady Marie-Sofia" aus dem Hause Eiluned. Ich habe dir einige Male geschrieben, dass ich für diesen Mann eine kleine Schwärmerei übrig habe, so gutherzig und edelmütig wie er ist. Aber ein Mentor und sein Schüler sollten nicht in einer Liebesbeziehung verstrickt sein, oder? Nun zumindest habe ich es geschafft mich nicht Hals über Kopf in diesen Mann zu verlieben und bei seiner Art hat es mich so einiges an Anstrengung gekostet.
Reinhard hat mich in einigen Künsten, wie der Wahrsagerei unterrichtet und er hat ein unglaubliches Talent bewiesen: Geduld mit mir und ein beinahe schon unheimliches Verständnis für Glamour. Nun, ich sollte nicht so viel abschweifen... Tagebuch, ich bin seit einigen Stunden wieder zu Hause in unserem kuscheligen Heim in Herrenhausen und ich kann es kaum erwarten ein heißes Bad zu nehmen. Den gesamten Tag hat es heute geregnet, als wäre der Himmel besonders erschüttert gewesen, ich frage mich nur warum? Aber es hielt mich nicht davon ab in die Spielzeugkiste zu gehen. Du weißt wie sehr ich sie liebe. Auch heute hing der süße Duft von Zimt, Schokolade, frisch gebackenen Plätzchen und einigen Kaffespezialitäten in der Luft. Jeder Atemzug versetzt mich immer wieder ins Kindlingssein zurück. Wie oft habe ich meine Zeit in diesem Café verbracht gemalt, genascht und gespielt? (Fizzelwick ist ja auch ein alter Freund der Familie, darum bin ich ziemlich oft da gewesen....)
Reinhard wollte mich heute noch einmal zum Abschied begleiten, sein Leben geht wohl ebenso weiter wie meines und ein letztes gemeinsames Mahl war ein gelungener Abschluss für meine Lehre. Als wir die Spielzeugkiste betraten war Fizzelwicks Stimmung ein weiteres Mal katastrophal. Ihm verdirbt ziemlich vieles die Laune und so galt auch heute mal wieder Selbstbedienung, während er vor sich hingrummelte. Ich wollte ihn trotzdem begrüßen und da kam es auch schon zum ersten Maleur. Ich hätte Reinhard erzählen sollen, dass er ein Freund der Familie und ebenfalls ein Ritter ist. Als "Gemeiner" Ritter ist Fizzelwick tatsächlich ein Kleinod, auch wenn ich immernoch nicht weiß, wie er dazu geworden ist. Seine Art mit mir zu reden führte also dazu, das Reinhard sich in der Pflicht sah, ihn auf seinen Tonfall anzusprechen und ihn zu Respekt aufzurufen. Und bei soetwas beginnt Fizzelwicks schlechte Laune erst wirklich aufzusprudeln... Er durfte sich also so einiges anhören. Trotzdem brachte er uns unsere Bestellung in kürzester Zeit.
Nachdem wir also beide ein unglaublich schmackhaftes Stück Schokoladentorte verspeist hatten und ich mich noch an einige Chocolate-Chip-Cookies machte, ging Reinhard zur Kiste um sich das Mysterium um ihr Schloss genauer anzusehen. "EIN JAHR LANG FREIER VERZEHR IN MEINEM LÄDCHEN!", prangerte förmlich über der Kiste, da zuvor noch nie Einer das Knobelrätsel, welches die Kiste verschloss, wirklich lösen könnte. Ein bissiger Kommentar Fizzelwicks flog Reinhard noch nach, als plötzlich ein älterer Satyrherr eintrat. Er trug einen gelben Regenmantel, darunter abgewrackte Höflingskleider und blickte missmutig in der Gegend umher. Noch bevor ich mir Gedanken um seine mysteriöse Gegenwart machen konnte, huschte auch schon eine Rotkappe herein. Nicht Edmund, der kleine Junge der regelmäßig versuchte die Möbel der Spielzeugkiste zu verschlingen, der war bereits anwesend und saß an Theke speisend und glücklich glucksend - Sondern eine junge Frau, die einen Stil aufzuweisen hatte, den in der Regel Punks oder Gothics bevorzugen. Mit ihren zurückgegelten Haaren, die sich gefühlt keinen Zentimeter bewegten als sie sich einen Stuhl schnappte und es sich bei mir gemütlich machte, blickte sie mich an und faselte seltsame Dinge vor sich hin. "Na wie geht's dir meine Freundin? Lange nicht gesehen, nicht? Komm schon, du erinnerst dich doch noch an Slique, deine alte Freundin oder?" Auf meine Fragen und Einsprüche erwiderte sie nichts, aber sie aß mir förmlich alle Kekse vom Teller. Ich bin zu dem Zeitpunkt zumindest glücklich gewesen, dass sie nicht den ganzen Teller mitgegessen hatte, wie man es sonst so von 'witzigen' Rotkappen gewohnt war. Aber da schwang sie sich auch schon davon, mit dem alten "Malacar" reden. Damit ging sie zum Satyrn und Reinhard kehrte zurück zu mir. Er fragte mich, was ich mit dieser Dame zu tun hätte und war recht ungläubig, als ich ihm mitteilte, sie nicht zu kennen. Dann fing wieder das Gerede davon an, dass eine Dame meines Standes nicht in solche Cafés und Tavernen gehöre... Dabei will ich doch nur unter Leuten unsereins sein und dieses Café wird immerhin auch von einem Ritter geführt!
Während wir so sprachen begannen mit einem Mal Slique und Edmund einander zu bekämpfen, nun es wirkte mehr wie ein Hahnenkampf, aber unsere Pflicht war es trotzdem dort einzugreifen. Als wir uns erhoben stieg ein seltsam, gelblicher Nebel in der Spielzeugkiste auf und Glas zersplitterte. Ich eilte zum Ausgang um noch eine der Randale zu erwischen und als der Nebel sich durch Reinhards Fähigkeiten verzog, hielt ich Edmund in der Hand, der nach mir schnappte. "Gut so, Edmund! Halt sie weiter fest!" Fizzelwicks Stimme und dieser Satz verwirrten mich, da bemerkte ich, dass die Kiste verschwunden war, samt Slique und Malacar. Er glaubte also das diese Frau tatsächlich meine Freundin sei und hielt uns für Komplizen. Reinhard sei ihm ohnehin nie geheuer gewesen, aber von mir sei er tief enttäuscht. Ich versuchte ihn zu beruhigen, aber die logische Herangehensweise von Reinhard schien ihn nur noch wütender zu machen. Er lies sich darauf ein, dass ich nach der Kiste suchen sollte, meine erste Queste als Ritter! (Und ich sollte meinen Eltern Bescheid geben, dass sie hier wieder Reperatursarbeit leisten sollten) Weitere Beschwerden Fizzelwicks über die 'feige' Art Reinhards einer Dame die Arbeit zu überlassen, veranlassten ihn dazu den Laden doch recht schnell zu verlassen und meinen Eltern Bescheid zu geben. Wie erwartet, der Tag heute war ein langer Tag...
Draußen traf ich auf einen älteren Trollherren, ein Riese der sehr freundlich schien. Zwar ignorierte er meine Begrüßung, doch warnte er mich vor der Kraft Malacars. Vielleicht hätte ich mir wirklich mehr Gedanken machen sollen, als er mir seine Hilfe verwehrte, weil er noch auf Freunde wartete... Mutter und Vater sind immernoch wütend auf mich wegen der kommenden Geschichte:
Ich wusste nicht wohin. Keine Spur, der alte Riese hatte auch niemanden gesehen und ich kannte hier kaum Jemanden wirklich. Aber da sah ich etwas erhellendes, ein Taxi. Meine Eltern hatten mich gewarnt, nicht bei Georgia einzusteigen, da sie fährt wie eine Irre (Ja, ich konnte diese Kunst am eigenen Leibe genießen). Doch Krisenzeiten erfordern eben neue Maßnahmen und da sie mir das Angebot machte, zu helfen, willigte ich ein. Also fuhr sie mich zuerst zu Valmont, ein Eshu der sich hier wohl ganz gut auszukennen scheint und beinahe jedes Kith mal zu Gesicht bekommen hat. Als wir nun im Zooviertel angekommen waren, war ich einen Moment erstaunt über den Reichtum und die Noblesse die dieses Gebäude ausstrahlte. Verbindungen zu gewissen Höfen scheinen einen tatsächlich einiges erreichen lassen. So klingelte ich ein mal.....zwei mal....drei mal....und endlich öffnete er die Tür, verschlafen und das um 21 Uhr! Ich nahm an das er bereits zu Bett gegangen sei und entschuldigte mich für die Störung, aber er sagte er habe noch geschlafen. Ich frage mich was für ein Zeitvertreib einen wohl so lange vom eigentlich Schlaf abhält. Valmont lies mich ein, nachdem ich ihm erzählte das Malacar und Slique gemeinsam etwas planten und er schien Slique doch persönlicher nahe zus stehen.
Er machte uns Kaffee und saß dort in einem seidenen Morgenmantel, ich versuchte mir nicht die Blöße zu geben, dass ich es doch für etwas unpassend hielt ihn in solcher Verfassung zu stören, doch während ich mich so umblickte war ich fasziniert von seiner Einrichtung. Das gesamte Haus hatte diesen schlichten, aber modernen Stil eines Designerhauses aber gleichsam hingen und standen überall Antiquitäten und Schätze aus aller Welt. Er schien sehr stolz auf eine recht interessante Dolchsammlung zu sein, die wild verziert und wundersam wirkten. Und so rief Valmont nachdem wir uns über die Ereignisse dort in der Spielzeugkiste unterhalten hatten Slique an, die nicht antwortete. Sie schien wohl so etwas wie eine Söldnerin zu sein. Er fragte mich nach weiteren Spuren.... eine weitere Spur laut Georgia war zumindest Rasputin, ein Pooka, der am Maschsee und in verschiedenen Parks öfter mal als Straßenkünstler auftrat.
Also fuhren Georgia und ich zu Rasputin, während Valmont sich schnell aufmachte um...Dinge zu tun. Ich weiß nicht ob er einem Herren oder einer Herrin Rechenschaft schuldete, aber versprach uns nachzukommen.
Dort angekommen versammelte sich auch eine Menschentraube, die scheinbar einem Artisten bei seinem Stück bejubelte. Allerdings schrie der Artist um sein Leben und redete irgendetwas von einem Bären. Georgia und ich eilten zur Hilfe. Mein Regenschirm genutzt wie ein Schwert um den Schimärenbären zumindest etwas zu verwirren und ein Lasso von Rasputin der ein wenig aufatmen konnte – damit fingen wir den Bären, der immernoch wie verrückt versuchte nun uns beide zu töten. Ein Glück hat Georgia wohl mehr Anleihen eines Cowboys als erwartet und begann mit ihrer Pistole auf den Bären zu schießen, den ich nun mit dem Schirm aus dem Gleichgewicht bringen konnte und der dabei zu Boden fiel. Für die Menschen sahen wir aus wie der Rest der Artistengruppe, vor allem da für die Sterblichen Georgias Schüsse aussahen, als würde Rauch aus ihren Fingern ströhmen.
Nach der ganzen Sache konnten wir uns endlich Rasputin zuwenden der sich bei uns bedankte und auf seine pooka-ische Weise uns versuchte einen Bären aufzubinden uns dabei aber trotzdem behilflich zu sein. Einige Schüsse fielen und der Lärm samt der Informationen von Rasputin brachten uns in den Park und Ort meiner Bestimmung. Rasputin selbst schien erstmal ein wenig durchatmen zu müssen, daher sah ich davon ab, ihn weiterhin in unsere kleine Queste mit einzuspannen.
Im Gebüsch zu unserer Rechten begann es zu knistern als plötzlich das Klappern von zwei Becken zu vernehmen war. Ich streckte mit meinem Regenschirm in die Richtung aus und ein Clown kam auf uns zu, die Becken drehten sich wie zwei Blätter einer Kreissäge und sein glücklicher Gesichtsausdruck glich einer hässlichen Grimasse. Georgia zielte auf die Schimäre als ich mein Wissen um die Wahrsagerei nutzte, um sein Pech heraufzubeschwören. Ich wusste nicht, dass es so brutal werden würde. Die Kreissäge rotierte langsam auf seinen Brustkorb zu, während er mit aller Macht versuchte verzweifelt gegenzuhalten. Und da schoss Georgia ihm in den Fuß, er lies los und die Kreissäge glitt in seinen Bauch. Aus dem großen Clown wurde eine kleine Spielfigur und so hatte ich nun nicht nur den Bären in meiner Tasche, sondern auch einen kleinen Clown, den ich erstmal zu verpflegen hatte. Nicht genug, war der Clown nicht das einzige, welches uns zum Narren halten wollte. Eine kleine Puppe, eine Schattengestalt tänzelte auf der Laterne umher und bewarf uns mit Kieselsteinen und Dreck. Ich konnte glücklicherweise ausweichen, aber dieses Ding lies tatsächlich nicht mit sich reden. Also griff mein Schatten nach dem Ding, das versuchte mich mit einer Lanze aufzuspießen, während Georgia wie zuvor, einige Mal darauf schoss. Daraus wurde nur nicht wirklich etwas. Valmont tauchte endlich auf und die Puppe war endlich wieder ein Püppchen, ebenfalls eingesteckt.
"Georgia, ein Glück hab ich euch gefunden, weil du so einen Lärm veranstaltest. Rasputin meinte ihr seid mit deinem Wagen über den Maschsee gerudert." Ein weiterer Schuss ertönte und wir blickten auf. Valmont hatte uns erreicht und blickte sich erneut um. "Meine kleine Lizzy macht nicht so nen Lärm." Diese Frau hat ihrer Waffe tatsächlich einen Mädchennamen gegeben. Aber Nökker haben so einige interessante Eigenarten. Wir suchten zu dritt nach der Quelle des Lärms, es schienen auf einer Brücke sich einige Soldaten versammelt zu haben, die in regelmäßigen Abständen auf das Feld vor ihnen schossen.
Die Nökker mit einer Pistole ausgestattet, der Eshu mit einem Langdolch und meine Wenigkeit mit einem Regenschirm in der Hand, näherten wir uns den Soldaten. Diese versuchten uns allerdings anzugreifen, verursachten dabei aber lediglich ein Heidenchaos, bei dem sie sich selbst entwaffneten und zum Rückzug pfiffen. Warum genau beschrieb Valmont sie nochmal als die gefährlichsten und stärksten der Schimären? Diese pausbäckigen, napoleanischen Soldaten waren endlich bereit für Verhandlungen und baten um Hilfe, da ihr Hornist schon seit einiger Zeit verschollen zu sein scheint. Ehemals im Lazarett Kurzweiler.... dieser Name sagte mir nichts, doch Puppen und Zinnsoldaten sollten doch von einem Spielzeugmacher repariert worden sein. Glücklicherweise wusste Valmont auch, wo ein solcher Spielzeugladen sich befindet und nun ist es meine (oder besser gesagt unsere) Queste den verschollenen Hornisten zu finden und seiner Kompanie wieder zu bringen – das aber erst morgen. Ist jetzt auch schon zu spät dafür.
Ich weiß wirklich nicht wie ich das morgen alles überstehen soll. Vor allem da Mutter und Vater nicht gerne sehen, dass ich mich mit finsteren Feen herumtreibe. "Valmont ist ein Schlitzohr und Charmeur, eine Dame wie du sollte sich mit so einem Mann nicht zu lange herumtreiben.... Georgia fährt wie eine Verrückte und benimmt sich auch so! Das ist gefährlich... Es geziehmt sich nicht...." Ich fühle mich ein wenig mehr bemuttert als zu Jugendzeiten. Aber sie meinen es nur gut und das weiß ich. Sie freuen sich zumindest Fizzlewig wiederzusehen und sind sehr stolz darauf, dass ich versuche zu helfen wo ich nur kann. Und dann ist da Mutter, die sich unbedingt wünscht, dass ich mit Reinhard zusammen komme... Vielleicht liebes Tagebuch, sollte ich noch einmal erwähnen, dass Rasputin ein ganz schön weiser und ehrlicher Pooka ist. Wir sind auf dem Rückweg tatsächlich mit ihrem Taxi über den Maschsee 'gerudert'... im ersten Moment etwas absurd, aber lustig oder?
TAG 2
Spoiler:
Freitag, Mitte April
Liebes Tagebuch, zu meiner Verteidigung möchte ich heute zunächst anmerken, dass ich nicht gedenke meinen Eltern einen Herzinfarkt zu bescheren, aber die heutigen Ereignisse haben mich einiges überdenken lassen. "Nicht alle lichte Feen sind gut und nicht alle Finsteren sind böse", das sagte Reinhard heute zu mir und er hat recht damit – denke ich. Wenn meine Eltern das hier lesen, bin ich ohnehin bereit meinem Ende entgegenzutreten, denn die ganzen Schwärmereien eines jungen Mädchens sind hier eben auch versteckt. In den ganzen vorherigen Seiten, nicht wahr Tagebuch?
Nun heute beim Frühstück versuchten meine Eltern mich mal wieder zu überzeugen, dass ein Mann wie Reinhard die einzig wahre Partie für mich ist und sorgten sich, weil ich mich heute erneut mit Valmont und Georgia treffen wollte (Immerhin war es unsere gemeinsame Queste, das macht mich immernoch ganz nervös. Zwei Leute die so anders und fremd sind und mir trotzdem helfen... Ich nehme an was Malacar vor hatte übersteigt wohl bei weitem meinen Verständnishorizont). "Hättest du nicht Tor oder Rasputin fragen können?", immer wieder musste ich mir das heute anhören. Und so kam es dann auch zum Treffen um 12 Uhr vor dem sterilsten und hässlichsten Spielzeugladen den ich je in meinem ganzen Leben zu Gesicht bekommen habe. "Banalität, verlieren Sie jedweden Spaß am Kindsein!" hätte der Slogan dieser Beleidigung eines Spielzeuggeschäfts sein sollen. Und so warteten Georgia und ich einen Moment auf Valmont, der sich erstaunlich adrett gekleidet hatte. Er sah aus wie ein einflussreicher Geschäftsmann und schien die Eleganz eines Adligen vorzuweisen. Das ist mir gestern gar nicht aufgefallen... Georgia verspürte das dringende Bedürfnis im Wagen zu bleiben und ich kann es ihr kaum verübeln, die Eiseskälte ergriff im Laden auch meine Knochen und sie als viel zu junger Grummeling wollte an so einem Ort bestimmt nicht Banalität verspüren müssen. Diesen Laden betraten Valmont und ich also Seite an Seite und er lies mich die Spracharbeit mit dem schmierigen Herren am Tresen übernehmen. In einer alten, verstaubten Vitrine lächelte mich der Hornist auch schon förmlich an – und nicht nur der, ein Püppchen, eine kleine Holzente und eine Matroschka, allesamt fein gearbeitet schienen dort unendlich lange auf meine Ankunft gewartet zu haben. Dieser Ort lies mich so schaudern, dass ich es nicht über mich bringen konnte, diese Spielzeuge hier zurückzulassen. Und was tut dieser arrogante, rüpelhafte und unverständige Mann? Er verlangt 800 Euro von mir.... ich konnte ihn zumindest auf 300 herabhandeln, aber wie er mit mir sprach. Er tat so als sei ich geistig zurückgeblieben oder etwas derartiges und bezeichnete diese Schätze als Schund. Herbstvolk ist unheimlich und scheint keinerlei Feingefühl oder Geschmack zu besitzen. Nun zumindest war er vorsichtig beim Einpacken der Raritäten und lies mich glücklicherweise ziehen. Als ich mich nun abwendete, kam mir Valmont entgegen und schritt zum Herren am Tresen, stellte sich noch einmal gebührend vor und legte einen Humor an den Tag, den ich zum ersten Mal genoss... Es war nichts wirklich schreckliches Tagebuch... denke ich. Er sprach nur davon den Herren nicht in seinem Unternehmen zu sponsern und dieser Mann schien härter davon getroffen zu sein, als ich erwartete. Vielleicht lag es daran, dass Valmont sagte, er habe keine Manieren und Umgangsformen, die ihn für seinen Beruf qualifizieren würden. Und bei diesem entsetzlichen Gesichtsausdruck musste ich ein wenig kichern. Wer würde das nicht? Vermutlich auch jede andere Fee, die einen solchen Mann treffen würde... So gingen er und ich wieder hinaus, befreiten den Hornisten aus seinem "Papier" und fuhren mit ihm Richtung Kaserne. Valmont hatte den Einfall es sei sinnvoller zuerst den Ort Malacars Machenschaften auszumachen und die Soldaten nachkommen zu lassen. Der Hornist führte uns in den Park und dort schien Malacar ein Ritual durchführen zu wollen, die Spielzeugkiste geöffnet, ein Troll und Slique neben ihm stehend. Dort schenkte Valmont mir eine schimärische Waffe – einen Langdolch, eine schöne Waffe und ein nützliches Geschenk. Wir warteten die Verstärkung durch die Soldaten und weiterer Schimären ab um anzugreifen. Bei der Flucht verlor Malacar einen Gegenstand, eine kleine Kugel die kurzzeitig aufglühte. Valmont verschwand so schnell wie er die letzten Male schon angekommen war und Georgia und ich kümmerten uns jeweils um eine der beiden Handlanger. Sie schlug sich mit dem Trollmann und ich mich mit der Rotkappe. Slique schien auch unbedingt nach der Kugel zu hechten, sie ahnte wohl nicht, dass ich mit so viel Körpereinsatz das Artefakt an mich nehmen würde. Mit dem Dolch war es mir möglich ihre Angriffe zu parieren, doch sie schien irgendwelche Künste anzuwenden, die zwischenzeitlich in einigen Ausströmungen von der Kälte der Banalität begleitet wurden. Als die Soldaten nun in unsere Richtung schossen und Slique erwischten, bröckelte ihr Kithschein förmlich dahin und sie floh in Panik. Ich gab mir allergrößte Mühe sie nicht zu verletzen, aber das war wohl ein zu weit entferntes Ziel. Auch der Troll flüchtete, die Spielzeuge kehrten zurück in die Kiste und Georgia half mir beim Verladen. Die Kugel scheint wohl ein magisches Artefakt zu sein, sehr mächtig nach Georgia und Reinhards Worten. Und ich soll es verwahren... Ich... Gemeinsam lieferten wir die Kiste ab und ich gab zur Entschädigung auch noch mal das Entchen in den sorgsamen Besitz von Fizzelwick. Es schien ihn unglaublich zu freuen und meine sorgsamen Eltern hatten zu dem Zeitpunkt auch schon fast alle Schäden behoben. Georgia machte sich recht schnell davon, meine Eltern zeterten wieder als ich von den Geschehnissen und der Mithilfe von den beiden sprach. Am meisten empörte sie, dass es mich erfreute wie gemein Valmont zu diesem Mann vom Herbstvolk gewesen war. Fizzelwick hingegen schien mehr empört zu sein, dass meine Eltern mir solchen Umgang wie Reinhard zugestehen (Ein wenig erheiternd war ihr Streit bei diesem Aspekt schon). Als ich dann noch Reinhard anrief um ihn zum Artefakt auszufragen, schien meine Mutter es als ihre Pflicht anzusehen ihn zum Essen anzurufen, mich zu belästigen und beinahe schon eine Ehe für mich zu planen... Mütter. Doch zuvor schenkte ich Ellen, der netten jungen Sluaghdame das Püppchen, das sich so nach Aufmerksamkeit sehnte. Ellen ist ein wunderbares Phänomen. Eine belesene, doch sehr schüchterne Dame. Stets liest sie ein Buch und blickt über dessen Rand hervor, wenn sie glaubt Andere würden nicht zusehen. Aber ich mag sie. Sie verbringt vermutlich sogar noch etwas mehr Zeit in der Spielzeugkiste als ich es bisher getan habe. Ich hoffe ich kann mich irgendwann einmal mit ihr unterhalten ohne das diese peinliche Stille zwischen uns herrscht. Vielleicht wenn ich mal erhaschen würde, was für Bücher sie so in der Regel liest?
Und so half mir Reinhard auch dabei herauszufinden, was dieses Artefakt macht. Zuvor haben wir allerdings noch einmal herrlich gegessen. David und Samuel waren auch mit dabei und David und Reinhard scheinen sich bestens zu verstehen. Reinhard mag an David, dass er eine fördernde und fantasievolle Lehrkraft werden würde und David schien die Ambitionen, die Bildung und die Manieren an Reinhard sehr zu schätzen. Scheinbar sind nicht nur meine Mutter und Reinhard auf einer Wellenlänge... Ich würde jetzt kichern, liebstes Buch, aber muss zugeben, ich habe in diesem Moment lieber ein wenig mit Samuel herumgealbert und ihm versprochen, mit ihm in den nächsten Tagen wieder ein wenig zu üben. Allein zu musizieren kann manchmal ziemlich einsam sein und deshalb genieße ich es, dass mein kleiner Bruder ein solches Interesse an Kunst hegt. Meine Mutter versuchte mich dazu zu bringen, Reinhard zum Bleiben zu bewegen, aber ich fürchte nicht die Getrenntheit von ihm. Er hat einen fantastischen Schreibstil und es sind keine unendlichen Entfernungen zwischen uns. Ich werde ihn vermutlich öfter besuchen. Also verabschiedete er sich mit einem Handkuss und wünschte mir Glück. Ich hoffe nur, ich kann ihn wirklich nicht enttäuschen, mir läge nämlich nichts ferner. Und ich werde die stechenden Augen und das hämische Grinsen meiner Mutter nicht vergessen, als Reinhard mir zusätzlich einen Wangenkuss schenkte. Ich wusste sie würde da sein nur um auf Nummer sicher zu gehen, aber damit war die Geste etwas beschämender als es hätte sein müssen. "Ich möchte doch nur stolz auf meine Tochter sein können", so als wäre das Retten der Spielzeugkiste nichts besonderes gewesen. Das hätte ich allerdings nicht so laut ausrufen sollen. David hat keine Ahnung was Schimären sind und ich hab mich einfach damit herausgeredet, Raritäten vor der Verschrottung gerettet zu haben. Seltsam das Samuel gefühlsmäßig fast mehr davon versteht und weiß als David. Ich gebe die Hoffnung noch nicht auf, vielleicht schlummert in einem von beiden ein tolles Kith, aber sie sind auch sonst herrliche Geschwister.
Die einzige Sache die mich an diesem Tag noch etwas länger beschäftigt ist, dass ich scheinbar als Kind selbst den Hornisten versucht habe von der Kiste abzumalen. Ich scheine mir wohl irgendwie selbst mein Schicksal bestimmt zu haben. Vielleicht zog es mich deshalb zur Kunst der Wahrsagerei? Ach Tagebuch, ich werde wohl in nächster Zeit vom Schwärmen nicht befreit sein. Morgen geht es an die verschiedenen Höfe, ich muss ja den Adligen meine Aufwartung machen.
TAG 3
Spoiler:
Samstag, Mitte April
Guten Abend liebes Tagebuch. Heute war ich zum ersten Mal wirklich betrunken. Ich bin mir all meiner Handlungen zur Gänze bewusst, aber der Tag heute war mehr enttäuschend als früchtetragend. Außerdem sollte ich mir vielleicht etwas Sorgen um meine Träume machen, meine Eltern scheinen mich irgendwie seltsam zu beeinflussen... Beim Frühstück wurde mir nochmal geraten mich gut zu kleiden und den Hof von Herzog Aeon aufzusuchen. Ein Lichter Sidhe, eine Lichtgestalt die seinesgleichen sucht... zumindest glaubte ich das. Er hat eine schreckliche Vergangenheit. Sein Vater starb an Krebs, seine Liebste wurde ermordet...Alles was ihn noch am Leben erhält scheint die Musik zu sein und auch nur dann wirkt er angeblich lebendig. Ich habe ihn noch nie spielen sehen. Aber nach stundenlangem Warten durfte ich sein ausdrucksloses und gelangweiltes Gesicht erblicken. Er hat allerdings wirklich schöne Augen. Man könnte sich beinahe in diesem endlosen Meer aus Trauer und Verzweiflung verlieren, wenn man sich nicht vor so tiefem Schmerzen fürchten würde, wie ich. Ich kann es ihm nicht einmal wirklich übel nehmen, aber ich habe stundenlang gewartet, nur um dann nicht einmal 10 Minuten im Thronsaal zu verbringen. Diese Höflinge begannen dann auch noch über mich zu lachen, wenigstens gab ich mir nicht die Blöße für meine Heldentat zumindest ein wenig mehr gewürdigt zu werden als mit einem schnöden "Danke, auf wiedersehen..." Ich bin vermutlich einfach nur zu gierig. Immerhin hat er ein schweres Leben und im Nachhinein kam sein Hofvogt auf mich zugestapft. Ser Kumulus oder auch Ser Gurke, wie mir später mitgeteilt wurde. Ein sehr pflichtbewusster aber etwas zu steifer Herr. Er hat mir die Möglichkeit gegeben erneut einen Termin auszumachen und ansonsten mich zu vermitteln, mir eine Queste im Namen des Herzogs zu übergeben. Nun, ich habe nichts zu verlieren, auch wenn ich mir den großen Hof des Herzog Aeons lebendiger vorgestellt habe. Daraufhin habe ich Georgia angerufen. Ich wusste nicht wo ich den Hof von Herzogin Aiobhell finden konnte und so fuhr mich Georgia mal wieder in der Stadt umher. Außerdem fragte ich sie nach einer Tavernenführung durch die Stadt, bei der jedes erste Getränk auf mich ging – bei dem Gedanken schien es noch eine gute Idee zu sein, die Fahrerin abzufüllen, sie fuhr auch so wie ein wilder Teufel und war glücklicherweise stets treffsicher.
Angekommen erwartete mich Erech, ein Pookaherr, der mit diesem zerzausten Hundelook immernoch irgendwie etwas niedliches an sich hatte. Ich glaube Pooka werden immer etwas zauberhaftes an sich haben, egal wie alt sie nun tatsächlich sein mögen. Dieser Herr schien ebenfalls der Vogt des Hauses zu sein und von ihm lies ich mich ein wenig beraten. Er hat sicherlich ein wenig übertrieben, aber obwohl Herrin Aiobhell Haus Liam angehört, kann ich ihre Bestreben sogar verstehen und hege keinen Groll gegen ihre Ansichten. Sie scheint meine Vorbilder und Ideale sogar auf eine gewisse Art zu schätzen. Sie ist eine unglaublich gutherzige Sidhe dafür das man mir sagte, sie sei eine finstere und unheimliche Kith... nun meine Eltern scheinen sich sehr große Sorgen zu machen, dass ich leicht in Versuchung geführt werden könnte. Allerdings hielt sie mich ebenfalls für vielversprechend und fragte mich sofort nach Kontakten zu meinem Adelshaus aus (und sie scheint von dem edlen Reinhard von Silberschein gehört zu haben und ihn für ein Kleinod zu halten). Zur Verabschiedung reichte sie mir die Hand und ein Kettchen an ihrem Arm schien ihr zu sagen, dass ich ein magisches Artefakt mit mir führte. Ich hoffe es war keine schlechte Idee mit diesem Artefakt irgendwie so hausieren zu gehen, aber es schien sie einfach noch weiter an mir zu interessieren. Die Queste hier scheint sich wohl um einen Schützling zu drehen, vielleicht die Errettung oder so etwas? Ich denke nicht das ich der beste Agent für etwas wie Beschattung sein würde, auch wenn man es von meinem Haus vielleicht erwarten möchte. Den Hüter ihres Traumreiches scheint ebenfalls zu interessieren, was eine 'Eiluned'erin hier so treibt. Nun die Vorurteile eines Hauses eben. Als ich Mutter und Vater dann davon erzählte wie das ganze lief und das Valmont ein gutes Wort bei Herrin Aiobhell eingelegt hatte (was hat er davon? Ich bin nicht unbedingt eine große Sache. Vielleicht die Verpflichtung und eine Schilderung der bloßen Handlung) fürchteten sie sich sofort davor, ihr kleiner Engel könnte benutzt werden. Aber ich habe bisher kein weiteres Mal mit ihm geredet und so beeinflussbar bin ich nun auch wieder nicht. Ich weiß, dass selten etwas geschieht, bei dem sich Leute nicht mehr denken als 'Hoffentlich ist sie damit glücklich' oder 'Das war unglaublich spannend'.
Also wie schon erwähnt habe ich den Rest des Abends, bevor ich zu meinen Eltern noch einmal an den Tisch musste, mit Georgia gefeiert. Sie hat mich einfach so zu jeder x-beliebigen Taverne gefahren die etwas mit Wechselbälgern zu tun hat oder einfach nur so eine tolle Örtlichkeit ist. Als wir im "Change" angekommen sind (ganz schön seltsamer Name für einen Club hierzulande, oder?) haben wir auch hier zuerst eine Kleinigkeit getrunken. Ich konnte die Besitzer des Ladens kennenlernen, Hektor und Sam. Nun ja, schienen homosexuell zu sein, aber damit habe ich prinzipiell kein Problem. Jeder sollte lieben dürfen wen er begehrt und so ist es mir gleich wie genau ihre Liebschaft miteinander aussieht. Das mir etwas peinlichere war wohl eher, dass mich alle Leute angestarrt haben, als gehöre ich hier nicht hin. Nun gut, es war ein Tanzsaal von Gemeinen, aber das sollte eine Dame doch nicht abschrecken, die geschworen hat die Feenheit zu schützen. Ich hielt dies für den besten Ort einfach ein wenig kennenzulernen wie die Gemeinen feierten. In einem Club war ich zuvor in meinem Leben nur einmal und das mit meinem Bruder. Wenn große Brüder merken, dass die Schwester jedoch zu lange angesehen wird oder man zu lange mit ihr tanzt, gibt es da ein kleines Problem zwischen mir und dem Tanzpartner. Hier hatte ich also Freiheit und grenzenloses Interesse an diesen so anderen Tanzstilen. Auch wenn ich dieses 'Pogen'? Nicht ganz verstehe... Nach dem Feiern brachte mich Georgia nochmal nach Hause und gab mir etwas zu trinken, dass mich etwas nüchterner werden lies und den Alkoholgeruch vertrieb. Sie hatte tatsächlich vergessen, dass meine Eltern Heinzelmännchen sind... ich glaube dieses Bild wird den meisten Leuten recht befremdlich wirken... Und dann realisierte ich, sie hatte mich soeben geküsst! Eine Frau, mich....Das war der Moment in dem ich merkte, dass Georgia wohl ebenfalls ein spezielleres Liebesleben pflegt. Glücklicherweise war es weniger beschämend als ich erwartete, als ich dankend ablehnte und gestand, dass sie zwar sehr weiche Lippen besäße, ich aber die zärtlichen Berührungen eines Mannes bevorzuge. Sie sagte mir nur, ich solle mich entspannen, es kam halt so über sie (so denke ich zumindest) und wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Da mag sie nicht ganz unrecht haben und ich bin ihr wegen dieser Sache nicht böse. Es kommt nicht selten vor, dass man sich mal in einen Sidhe ein wenig vergucken kann...
TAG 4
Spoiler:
Sonntag, Mitte April
Heute war ein vergleichsweise ruhiger Tag, liebes Tagebuch. Den gesamten Tag über habe ich mich um eines meiner Langzeitprojekte gekümmert. Ich wünsche mir, dass mein Schmuckfiligran einfach perfekt wird. Ich sitze immerhin schon seit drei Monaten an den Verzierungen des Armreifs und des Halsbandes. Solche Dinge aus Gold, verziert mit Blüten und kleinen silbrigen Einschlüssen sind auch unglaublich schwierig zu machen (vor allem wenn einem mal die Geduld fehlt). Die Halbedelsteine, die in die Blütenkörbe eingesetzt werden müssen haben zumindest schon ihre Fassung, ich muss es also nur noch mit Millimeterarbeit anbringen. Und dann muss ich hoffen, dass ich das ganze Zeug irgendwann mal tragen kann (hehe). Na ja, die Haarnadel und die Ohrringe liegen und warten ja schon auf ihre fast-fertigen Geschwister. Mutter hat mir dabei auch ab und an über die Schulter gesehen und meinte, dass ich mich sogar noch ein wenig verbessert habe – nächste Woche muss ich ihr wirklich mehr in der Werkstatt helfen. Ansonsten zimbelte ich ein wenig auf meinen Lauten herum und habe gesungen, dabei hat mich Samuel mal wieder mit seinen Flötenkünsten herrlich ergänzt. Er ist ein wirklich talentierter Junge. Aber auch wie meine Eltern es sich gewünscht haben, habe ich mich noch einmal an Ser Kumulus gewendet und habe jetzt eine Queste erhalten. "Herbstkönig"? So einen Sidhe soll ich nun, nicht direkt ausmachen, aber ich soll Informationen über ihn sammeln und dann Kumulus kontaktieren. Ein Sidhe der sich mit Herbstvolk auseinandersetzt und sich selbst einen solchen Titel erwählt muss doch wahrlich wahnsinnig sein. Immer wenn ich an diesen Laden zurückdenke läuft es mir eiskalt den Rücken herunter, wieso sollte einer unsereins das wirklich freiwillig erleben wollen? Auch von Vogt Erech erhielt ich einen Brief. Ich soll ihn morgen nacht im Kristallhain antreffen. Die Freistätte, die im Welfengarten liegt, unglaublich das man dafür ins Gestrüpp hüpfen muss.
Nun zu einem eher tristen Thema. Sidhe-Tavernen sind sehr gesittet und ruhig. Jeder hat seine eigenen Separés und niemand sieht wirklich danach aus, als würde er ausgelassen feiern wollen, außer vielleicht die Kindlinge. Also hat mich mein Herz doch eher zurück zur Spielzeugkiste gedrängt und auf dem Weg bin ich Jana und Lasse begegnet, weißt du noch die Satyrnzwillinge die einen Jahrgang unter mir zur Schule gingen? Die haben sich förmlich an mich herangehängt und waren gemeinsam mit mir einen Kakao trinken. Ich habe die beiden auch schon lange nicht mehr gesehen und so langsam werden sie wirklich satyrnhaft erwachsen denke ich. Zumindest wirkte es so als wir gemeinsam am Abend mit Georgia feierten. Ellen wirkte heute auch etwas aktiver, ich glaube sie hat mich mehrfach angesehen, aber da war ich mir nicht so sicher, weil ihr Haar ihre Augen so perfekt verdeckten. Ich hoffe sie freut sich über das Püppchen und ich hoffe, ich kann in nächster Zeit einmal mit ihr reden. Ich sollte ein Auge auf ihre Bücher haben. Zum Abschluss des Tages habe ich Georgia heute gefragt, ob sie glaube die Handynummer von Valmont zu erhalten sei in Ordnung. Dieser Mann scheint mehr zu wissen als meine neugierigen Eltern es tun (das will schon was heißen) und er hat mir ein zwar sehr schönes Geschenk gemacht, aber ich weiß nicht wie man mit einem Dolch kämpft – oder pariert. Sie stichelte mich einige Male, aber dann wirkte sie einfach nur glücklich und lachte herzhaft vor sich hin. Ich glaube sie genießt meine Gesellschaft auch sehr. (Momentan freut mich das ziemlich)
Aber nichts machte meinen Tag heute so wundervoll wie der leckere, heiße Schokokuchen in der Spielzeugkiste und ein Kakao mit Marshmallows die leicht ankaramelisiert an der Oberfläche dieser süßen Sünde treiben. Liebstes Tagebuch so werden wir uns also wieder morgen schreiben, ich werde jetzt ein langes, ausgespanntes Bad nehmen und mich weiter am Lesen von "Dracula" erfreuen. Schlafe gut...
Wegen Rechtschreibfehlern: Ich habe es bisher noch nicht wirklich Korrektur gelesen trotzdem hoffe ich ihr könnt diesem eher inneren Monolog gleichendem gut folgen.
Zuletzt von Artemisis am Fr 23 Jan - 10:16 bearbeitet; insgesamt 3-mal bearbeitet
Artemisis Meister
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Thema: Re: Wechselbalg 1 Termine [Koroc] Fr 16 Jan - 17:00
TAG 5
Spoiler:
Montag, Mitte April
Liebstes Tagebuch, heute habe ich gemerkt, dass meine Backfertigkeiten ausgereifter sind, als ich mir selbst zugetraut habe und das meine seltsamen Träume überhand nehmen. Heute morgen wollte ich meine Eltern einmal mit Frühstück überraschen, da sie sich in letzter Zeit so viele Sorgen um mich machen mussten und ich sie nirgends entlasten konnte. Samuel war allerdings der erste der frische Waffeln essen durfte. Er konnte nicht mehr schlafen, weil es so duftete. Ich glaube Samuel ist genauso wie ich, was unseren Hunger angeht. Mutter erwähnt nur immer wieder, dass nicht alle magische Schlankheitseigenarten besitzen. Ich glaube da übertreibt sie ein wenig, aber es bringt mich immer zum Kichern. Nach dem Einkaufen einiger Zutaten habe ich eine weitere Lernrunde mit Samuel eingelegt und ein wenig mit ihm gespielt (Nun heute war es nur eine Runde Mensch-Ärger-dich-nicht) und er durfte die ganze Zeit naschen, während ich Cupcakes für eifrige Helfer backte. Ich wollte mich bei den Leuten bedanken, die mir bei meiner ersten Queste so erfolgreich geholfen haben, immerhin ist die erste Queste eines Ritters etwas besonderes. Samuel scheint immernoch zu bedrücken, dass seine Altersgenossen ihn für komisch halten. Ich habe ihm einfach gesagt, er solle ein paar Leute einladen und ich werde für alle kochen. Vielleicht hilft es ihm einfach mal, wenn er kleinen Ereignissen beiwohnt. Ich werde wohl für seinen Geburtstag einfach mal planen, dass er Leute mit in den Zoo nehmen kann oder so.
Gegen Nachmittag habe ich dann Georgia angerufen, wenn sie irgendwo in der Gegend wäre, hätte ich ihr einige Cupcakes mitgegeben und sie hätte weiter arbeiten können. Stattdessen kam sie sofort zu mir nach Hause, holte mich ab und warf den armen Herren heraus, der scheinbar zum Flughafen wollte. Ich wusste nicht, dass meine Worte solche Macht hatten, denn der arme Mann tut mir immernoch ein wenig Leid. Aber sie fuhr mich dann auch ziemlich zügig zu Rasputin, in der Zwischenzeit aß sie bereits drei Muffins (weitere drei lagen in ihrem Handschufach, sie hat sie dort hinverfrachtet, ich glaube mal sie überleben diesen Fahrstil auf magische Art und Weise?) Sie 'fuhr' mit ihrem Auto im Kreis um Rasputin, der mit Messern zu jonglieren schien, als ich ihm die Cupcakes zuwerfen sollte. Hätte ich das früher gesehen! Ein wenig hatte ich das Gefühl Georgia wollte Schabernack mit mir treiben. Das verwirrendste an allem war, er fing sie alle auf und aß einen. Dann sagte er mir "Dankesehr! Ich liebe Blaubermuffins!" Inwieweit hat der Pooka jetzt Pooka-Lügen erzählt? So schnell wie er ihn verschlang schien es ihm jedenfalls gefallen zu haben, so hoffe ich zumindest. Dann eilte Georgia auch schon zur Spielzeugkiste bei der ich dann ebenfalls Fizzelwick einige Cupcakes überreichte. Er schnauzte mich an, versteckte sie aber sofort hinter dem Thresen und meckerte ein wenig. Aber ich habe ihm geschworen dafür das nächste Mal drei Kakao statt einem zu trinken und dann schien er wieder glücklich "Ein Cafébesitzer, der Küchlein geschenkt kriegt, wo kommen wir denn da hin?" Ich hoffe sie munden ihm... Als letztes fuhren wir bei Valmont vorbei, der aber wiedermal zu schlafen schien. Ich wollte ihn nicht wecken, weshalb ich ein kleines Körbchen mitsamt Cupcakes jeder Sorte vor die Tür stellte. Ich schrieb noch auf einen kleinen Zettel ein Dankeschön und hoffte das es nicht seltsam wirken würde. Nun, Georgia ärgerte mich wieder ein wenig und schwafelte nur etwas von "Deshalb habe ich keine Chancen bei einer Frau wie dir..." Das ist ein...absurder Gedanke. Sie zieht mich mittlerweile schon ein wenig zu oft auf. So viel wie mir meine Eltern von Valmont erzählen und Georgia die mich neckt, kann ich doch nicht anders als an ihn zu denken oder? Zudem liegt es nicht in meinem Interesse mit einem Mann anzubandeln oder mich in ihn zu verlieben, wenn ich nicht einmal weiß, ob er nicht bereits ebenfalls um jemanden freit. Ich werde mir in keinem Fall solch eine Blöße zugestehen, sei es noch so tragisch-romantisch, ich komme nicht aus Haus Fiona! Wie dem auch sei, zuletzt war ich dann noch ein wenig Spazieren, ich wollte mir den von Ser Kumulus genannten Ort aufsuchen, um etwas mehr über den Herbstkönig zu hören. Doch dort nahe den Herrenhäuser Gärten schritt ein Sidhe in strahlender Rüstung, wehendem braunen Haar am Teich umher und es wirkte so seltsam treffend wie die Sonne in den letzten Zügen liegend sein Anlitz küsste (Verzeih, ab und an überkommt mich so sinnliche Sprache). In erhabenen Gang schritt er auf mich zu, als ich ihn so betrachtete und er verneigte sich in ritterlicher Manier vor einer Dame, Ser Lukas war sein Name, ein Ritter und Paladin. Er schien mich für eine junge Maid und nicht für eine Ritterin zu halten und versprach mir sofort mich zu beschützen, da ein Monster auf einem Spielplatz in der Nähe wohl Wechselbälger und Kinder angriff. Auch wenn seine sich sorgende Art rührend war, fühlte ich mich etwas beleidigt. Ich bin kein hilfloses Kind, aber ich dachte mir, den Herren zu begleiten ohne ihn zu beleidigen könnte auch für mich nützlich sein und wenn tatsächlich ein Monster unterwegs war, bräuchte er vielleicht meine Hilfe. So kamen wir zum Spielplatz, wie die Luft dort nur so vor Glamour knisterte – ein Gefühl das mein Herz höher schlagen lies. Die Spuren die wir dort entdeckten glichen allerdings mehr den Bissspuren eines Hundes oder vielleicht eines Rotkappenkindlings, so klein wie das Gebiss war, dass die Spuren hinterlassen haben müsste. Uns kam nach einiger Zeit eine junge Rotkappenfrau entgegen, ungefähr 18 Jahre alt und in zerzausten Kleidern, mit ihrem wilden Haar und der bekannten roten Mütze. Sally, schien sie zu heißen. Sie versuchte uns von dem freien Territorium zu verscheuchen und in diesem Moment ging Lukas auf sie los, da er sie für das Monster hielt. Ich versuchte mein Möglichstes ihn zu Fall zu bringen und nutzte erneut meine Künste, doch die junge Dame war bereits beim Zurückschreiten selbst gefallen. Noch bevor Lukas ausholen konnte traf ihn ein Pfeil in die Schulter. Ein Waldläufer stand dort auf einem Baum in der Nähe und spannte bereits den nächsten Pfeil. Ich lief also zu der Rotkappin und versuchte ihr aufzuhelfen, da fiel Lukas auf alle Viere und im Augenblick einer Sekunde stand dieser Waldläufer vor ihm und hielt ihm eine Klinge an den Hals. Diese Klinge war aus kaltgeschmiedetem Eisen – eine unglaublich eiskalte und banale Waffe. Dieser Mann drohte ihm mit Mord und ich versuchte die Sache zu entspannen, Lukas durfte gebrochen abziehen. Die Rotkappin schlug meine Hand weg und versuchte mich aus der Fassung zu bringen, aber ich habe was das angeht einfach ein zu ruhiges Temperament. Der Mann sprach dann ein wenig mit mir. Er schien viel über den "Herbstkönig" zu wissen, später habe ich heute auch erfahren warum. Er selbst trägt diesen Titel. Seine Anmut im Gang verriet mir mit was für einem Kith ich es zu tun hatte. Er war ein finsterer Sidhe und ein skruppeloser noch obendrein. Auch wenn im Nachhinein betrachtet dieser Dolch einem Sidhe gegenüber nicht gefährlicher ist als ein normaler Dolch. Ich will nicht darüber nachdenken, dass alle anderen wiedergeboren werden und nur wir wirklich sterben – Wie ein Traum, der einfach vergessen wird, nachdem man sich an ihm zu genüge satt gesehen hat. Der Herbstkönig soll angeblich ein Sidhe sein, der dem Herbstvolk selbst angehört. Ist sowas denn überhaupt möglich? Seiner Art nach vielleicht. Umso unheimlicher ist es, dass ich morgen zu ihm nach Hause eingeladen bin. Wenn der Ort sich anfühlt wie dieser Laden dann flüchte ich aus dem Fenster hinaus und geht irgendetwas zu Bruch, ist mir das gleich. Später sah ich ihn dann ebenfalls im Hain. Erech hatte uns beide dafür beordert. Uns beide... und ich weiß nicht wieso. Ser Adrian hat uns zwar vor Erech gewarnt, aber warum sollte man für eine so einfache Aufgabe mehrere Leute brauchen? Was verheimlicht er uns? Tarius, der Name des Herbstkönigs, scheint zumindest edel genug zu sein, da ihm Wechselbälger sehr am Herzen liegen, auch wenn er eine unheimliche Art an den Tag legt. So schworen wir beide gemeinsam den Jungen Terry Wood (Ein Engländer?) zu finden, ihn zu bringen und ihn zu beschützen. Auch wenn ich mich frage, warum Ser Adrian uns danach noch einmal zur Seite nahm um uns zu warnen. Frisst Erech Kinder? Zumindest klang es so als er so über Erech sprach.
Ich kann Ser Lukas nicht vergessen. Tarius hat ihm die Tollheit gewünscht. Er schien tatsächlich bereits etwas der Tollheit verfallen zu sein und ich würde mir nicht wünschen, dass ein Mann mit einem so edlen Gebahren der Tollheit anheim fällt. Wenn man ihn kurieren würde, käme er sicherlich auch zur Einsicht, dass dieser Angriff ein Fehler war, er schien nur schon so festgefahren in seiner Vorstellung der Held zu sein. Ich werde morgen Ser Kumulus davon berichten und ihm alles zu dieser Sache erzählen, in der Hoffnung der junge Mann ist noch zu retten, denn Mutter und Vater sagten mir, dass man sich erzähle er habe tatsächlich geblutet, obwohl die Waffe nur schimärischer Art war. Ist so etwas im Zustand der Tollheit möglich? Dann ist dieser Mann noch gefährdeter, wenn er sich nicht bald verarzten lässt und sich helfen lässt. Aber jetzt werde ich erneut ein Bad nehmen und vom Kristallgarten ein wenig träumen, der obwohl er ganz aus Glas war, so weiches Gras besaß, gute Nacht...
TAG 6
Spoiler:
Dienstag, Mitte April
Tarius Herbst – so hieß es als ich zum Wohnblock kam, in dem er wohnte. Mein Pferd habe ich in die Freistätte gestellt, die sich im Inneren des Wohnbezirks befand. Die Kindlinge schienen das sehr zu begrüßen, fürchteten sich aber scheinbar vor mir. Und doch kam ein kleines Satyrmädchen zu mir um mir eine Blume ins Haar zu stecken. Freudig rannte sie dann zu ihren flüsternden Freunden. Vermutlich gestanden sie ihr ein, ein sehr mutiges Mädchen zu sein. Du weißt liebes Tagebuch, ich mag Kinder ungemein. So auch in der Grundschule die Tarius und ich zuerst besuchten, in der Hoffnung etwas über den Verbleib von Terry zu erfahren. Die Kinder erkannten mich tatsächlich in meiner Kithgestalt und hielten mich für eine Feenprinzessin und Tarius für meine Leibgarde. Terry schien den Kindern viel über unsereins erzählt zu haben – woher der Kindling das alles weiß, weiß ich selbst nicht genau. Frau Markus, so der Name der Lehrerin die sich uns annahm, war eine sehr engagierte Lehrerin. Eine Art von Lehrkraft, von der man sagen kann, sie erfüllt die Herzen der Kinder mit Freude. Im Gespräch mit ihr fanden wir heraus, dass Terry sich in einer psychatrischen Anstalt befinde, welche wissen nur die Eltern. Nicht nur Tarius und ich waren besorgt, auch Frau Markus und die Mitschüler Terrys schienen sich Sorgen um den Jungen zu machen und wollten ihn schnellstmöglich wieder um sich wissen. Die Verpuppung Terrys ist nicht unbemerkt geblieben und seine 'Anfälle' wie die anderen es nannten, sind vermutlich einfach nur die Anfänge eines jeden Wechselbalgs. Frau Markus ist mit mir so verblieben, dass ich meine Eltern anfrage, ob sie Interesse an einem Programm für die Kinder dieser Schule haben, in der die Fantasie gefördert werden soll und spielerisch auch solcherlei Dinge wie Werken und Geschichte erkundet werden soll. Diese Frau gibt mir ein wenig Hoffnung – nicht alle Menschen scheinen sich lieber in die Banalität zu stürzen als noch einmal zu träumen. Aber die Sorge um Terry wächst, in einer Anstalt können schlimme Dinge geschehen und wenn die Eltern willentlich ihren Sohn in die Hände gegeben haben, wie lange kann ein Wechselbalg so viel Banalität aushalten? Während wir also auf die Anwesenheit der Eltern warteten, vertrieben wir uns die Zeit in der Spielzeugkiste. Um die Tageszeit zu versuchen die Eltern von Terry zu erwischen wäre allein aufgrund ihrer Arbeit undenkbar. Fizzelwick schien so seine Probleme mit Georgia und ihrem Hang zu Schimpfwörtern zu haben, aber sie benahm sich gut, bis sie erfuhr, weshalb sie uns überhaupt herumgefahren hatte. So entbrannte ein Streit zwischen ihr und ihm und währenddessen hatten Tarius und ich ein Kuchenstück und je drei Kakao zu verspeisen, die Fizzelwick ja wie von mir versprochen servieren musste. Im Auto angekommen, fragte ich nochmal nach, weshalb Georgia Tarius regelmäßig aufzog. Er schien sich wohl daran versucht zu haben mit ihr anzubandeln, daraufhin erwähnte Tarius etwas von einem Gedicht Georgias an mich.... Die beiden haben mich so in Verlegenheit gebracht, dass ich die volle Fahrt geschwiegen hatte, bis wir bei den Eltern angekommen waren. Das Haus verströmte Banalität, ebenso wie der adrette Herr und die stilvolle Dame. Beide schienen besorgt um Terry zu sein, wünschten sich scheinbar nur das Beste für ihren Sohn. Aber sie hielten Terrys Eigenart für krankhaft und wollten weder beschämt durch ihren Sohn sein, wollten ihren alten Terry zurück. Der Vater verlangte von seinem Sohn wohl erwachsen zu werden und vernünftig zu handeln, was im Zustand der Verpuppung wohl kaum eine Alternative für den Jungen wäre. Und das ist der Grund, weshalb Terry jetzt bei Dr. Kampmann sitzt. Dieser Mann ist für seine unheimlichen und altmodischen Methoden bekannt, hat unsere Eigenart als eine Form von Syndrom postuliert und schmückt sich mit Heilung und Erlösung. Dieses banale Schundblatt von ihm, dass er den Eltern da gelassen hat liegt hoffentlich im Müll. Tarius und ich konnten die Eltern glücklicherweise von unseren guten Absichten überzeugen und sie schienen erleichtert zu sein, ihn aus der Anstalt herausholen zu können – nun ja, zumindest haben wir morgen die Möglichkeit mit Herrn Kampmann zu reden. Ich fürchte mich vor einem so unheimlichen Ort voller Banalität. Was dort wohl lauert? Zum Abschluss des Tages haben Georgia und ich heute bei Tarius übernachtet – sie wohl vor allem, weil sie fürchtete ich würde was für Tarius übrig haben. Ich mag ihn wirklich, doch diese ganze Psychologiesache macht mir etwas Angst. So ein gewisses Unbehagen geht einfach von seinem Studierzimmer aus, auch wenn er ein herzlicher 'Mensch' ist. Tarius erzählte mir beim Essen machen von seiner Pookamutter, da er als Findelkind von ihr aufgenommen und erzogen wurde. Er selbst scheint anders zu sein, sprach vom Fae-sein und trägt den 'Makel' stehts Grundzüge seines Kiths zu besitzen. Das ist eine interessante Eigenart, vielleicht sollte ich Reinhard dazu befragen, was wir so über eine solche Verbindung zum Traum wissen, doch genug von meiner Neugierde.
Georgia hat heute mit mir auf einem Sofa geschlafen und äußerte den Wunsch nach einem Kuss. Sie warb um mich und ich kenne die höfische Kunst der Liebe. Auch wenn ich nicht wirklich Leidenschaft für eine Frau empfinden kann, hoffte ich, dass sie dieser Kuss glücklich stimmen konnte und so versuchte ich mich einmal darauf einzulassen, die Liebe einer Dame zu genießen. Der Kuss hatte etwas aufregendes, doch es war eben nur ein Kuss um sie glücklich zu machen – was mir gelungen war. Georgia sprach in dieser Nacht von so vielen wunderschönen Träumen und ihrer Hoffnung nach Arkadien zurückzukehren. "Du bist so wundervoll, die Leute werden nur ein wenig Zeit brauchen um das zu sehen und dann wirst du zu Hauf umschwärmt, aber ich werde die Erste sein." Das sagte sie mir, bevor sie einschlief. Und ein wenig bricht es mein Herz nicht das gleiche für sie empfinden zu können, wie sie für mich...
TAG 7
Spoiler:
Mittwoch, Mitte April
Georgia hat heute morgen Frühstück gemacht und wir haben in entspannte Atmosphäre an einem Plan arbeiten können. Tarius lenkt den Doktor ab, wir haben eine Verfügung der Eltern erhalten und sofern er einwilligt ist alles in bester Ordnung. Verweigert er die Ausgabe Terrys werde ich mit Plan B den Jungen befreien. Ich habe ja mein magisches Schlossöffnungsartefakt. Also wird mir die kleine Kugel einen Ehrendienst erweisen. Als ich so in den Innenhof blickte, sah ich einen etwas älteren Eshuherren mit fülliger Statur und einem liebenswerten Gesicht. Er schien mit den Kindlingen zu spielen und ihnen einige Zaubertricks zu zeigen. Tarius erwähnte nur, dass dieser Mann der Alte genannt wurde – Er war also der nette 'Anführer' und Weise der Gemeinen hier. Er hatte eben etwas an sich, dass ihn vertrauenswürdig wirken lies. Doch wir mussten los und machten uns in Richtung Garbsen auf, dort wo die Anstalt in einigem Grün umringt von Bäumen stand. Das ehemalige Gasthaus sah so wunderschön aus, doch es wurde umhüllt von kalter, winterlicher Atmosphäre. Ein eisiger Hauch umfing mich, als wir die Hallen betraten und von einer Assistentin zur Rundführung eingeladen wurden. Stets hatte ich das Gefühl etwas würde mich beobachten, mich verfolgen. Vielleicht eine Schimäre, so dachte ich. Unsere Rundführung endete in einem Aufenthaltsraum indem sich einige seltsame Gestalten befanden. An wenigen von ihnen hingen noch die letzten Reste eines Seins aus Glamours. In diesen Hallen waren unzählige Wechselbälger dem Tode zum Opfer gefallen – dieser Gedanke erschreckte mich. Vor allem als ich sie sah – eine Mitschülerin von mir, damals ein Jahrgang unter mir? Sie saß dort, apathisch in die Ferne blickend, und nichts schien sie in Unruhe versetzen zu können. Ich machte einige Schritte auf sie zu und sie begann plötzlich zu schreien: "Sie ist es, dir mir die Seele gestorben hat!" Im selben Moment schien Tarius von einem Jungen (mit multipler Persönlichkeitsstörung) angeflirtet zu werden. Der Junge schien sich für eine Prostituierte zu halten. Die Assistentin bat mich gleich für ein Gespräch mit Herrn Kampmann bereit zu sein, da ich etwas in der Patientin ausgelöst hatte, das zuvor noch nie hervorgekommen war. Im selben Moment begann der Junge plötzlich zu schreien: "Der Winter verkündet den Fall der Kithain. Der Tod naht mit klirrender Kälte. Das Schicksal ist vorbestimmt. Bist du entschlossen, ihm zu begegnen?" Die daraus entstehende Unruhe nutzte ich, um Terry zu finden. Ich fand ihn auch in der zweiten Etage und konnte sogar einige Worte mit meiner ehemaligen Mitschülerin wechseln, die im Nebenzimmer stand. Das was sie sagte, machte mich traurig und ich will nicht darüber nachdenken, dass sie mit dieser Existenz glücklicher sein könnte – aber....die meisten erinnern sich ja an nichts. So wurde ich von einer Wache gefunden, die mich sofort in eine Zelle sperren wollte, als wäre ich eine psychisch Kranke... Aber ich hatte kein Interesse an einem Kampf und er schien mit zwei Weiteren anzurücken. In der Zelle eingesperrt, wartete ich auf ihr Verschwinden und als die Banalität langsam den Ort verlies, enthüllte sich mir ein schimärischer Raum – eine Folterkammer. Nach kurzer Zeit betrat eine Schimäre den Raum, ein krankes und verzerrtes Abbild des Doktors, der mit zwei schattenhaften Prügelknaben auf mich zukam. "Sie sind krank und wir werden Sie von ihrer Krankheit heilen. Kooperieren Sie oder ich werde mein Werkzeug benutzen. Ich denke wir benutzen das hier. Ja, Schmerzen werden Sie zur Vernunft bringen", sprach er immer wieder krankhaft grinsend und so packten mich die beiden Schläger und setzten mich auf einen Hexenstuhl, trieben mir mit ihren Knüppeln die Nägel in die Haut. Ich ertrug den Schmerz unter Tränen und versuchte weitestgehend zu schweigen. Ich weigerte mich aufzugeben und als der Schmerz langsam unerträglich wurde erschien ein alter, gebrechlicher Mann im Raum. Er wehte die beiden Schatten hinfort und Kälte umgab mich, dann ging er auf den Doktor zu und verschlang ihn? So löste er mich aus den Fesseln um den gesamten Raum ebenfalls zu vertilgen. Eine seltsame Schimäre, die mich verlies nachdem sie die anderen Schimären absorbiert hatte. Der Moment für mein Artefakt war gekommen, liebes Tagebuch. Die Kälte war fest in meinen Knochen verankert und die Schmerzen machten meine Bewegungen zittrig, doch ich war felsenfest entschlossen den Jungen aus dieser Hölle zu befreien. So kam ich bei ihm an und mich erwartete ein schwarzer Ritter, der mir Rätsel stellte. Für eine Sidhe meines Hauses waren diese Fragen wohl nicht unbedingt schwer zu beantworten, doch ich möchte noch einmal erwähnen, dass mein Herz in diesem Moment eine gewisse Freude aufbaute, den Jungen bergen zu können, mit all meinen Fähigkeiten. Doch auch dieser Ritter wurde von dem alten Mann verschlungen, der sich zuvor im Schrank versteckte. Ich griff Terry und trug ihn schützend als die Schimäre mir noch einige Worte über den Winter zurief, doch ich wollte nicht daran denken. Der Junge war katatonisch und wirkte beinahe schon tot, kein Kithsein, nichts zu spüren. Ich gab ihm Glamour, doch er tat nichts. Angst breitete sich in mir aus – Was hatte man ihm hier angetan? Hat man ihn auch so gefoltert? Ich wollte nur noch mit dem Jungen aus diesem Loch steigen und als ich mich nach unten schlich hörte ich, wie Tarius scheinbar in eine Befragungskammer eingesperrt worden war. Ich musste ihn mit dem Artefakt befreien und klingelte Georgia an. Wir flohen gemeinsam in wildester Geschwindigkeit und Tarius schoss einen der Diener Kampmanns an, als sie uns folgten. Sie waren verwirrt, dass diese schimärische Waffe (Zauberei wie der Mann sagte) ihnen wirklichen Schaden zufügte. Doch ein einziger Blick des Daunthain reichte, um Tarius Bogen splittern zu lassen. Wir stiegen bei Georgia ein und flohen... bald verfolgt von Polizei. Als wir umzingelt worden waren blieben wir stehen und warteten, der Junge lag immernoch förmlich leblos in meinen Armen und ich bangte um seine Existenz. Glücklicherweise war Ser Adrian an der Seite der Polizei und er verhalf uns dazu, in Ruhe abziehen zu können. Eine Anzeige gegen Kampmann läuft jetzt, nicht nur mehrfache Misshandlung, sondern auch das Festsetzen von Tarius und illegale Arbeitsverhältnisse wurden ihm vorgeworfen. Doch nichts war von Bedeutung, nicht im Angesicht Terrys. Ser Adrian und ich führten ein Ritual in der Zuflucht durch, um seinen Geist nach einem Wechselbalg zu durchforschen und tatsächlich, Terry schien sich nur unendlich tief in sich selbst versteckt zu haben, um nicht zu sterben. Doch wie sollte man ihm helfen? Als ich ihn berührte sah ich einen standhaften und wunderschönen, jungen Sidhemann der mich anblickte, tief in einer Höhle in einem Gefängnis aus Kristall wartend. Das Symbol über seinem Gefängnis war ein Kamm. Kampmann hat vor einigen Tagen bei den Eltern nach einem Kamm gesucht. Ist dieser Kamm der Schlüssel? Wenn ja wo ist er? So viele Fragen gab mir diese Vision, aber zumindest eine Hoffnung: Terry kann gerettet werden! Als wir die Herrin Aiobhell informierten erschien sie in Bälde hier und wurde wütend. Sie glaubte wir hätten ihn vollends verloren, er sei der Banalität anheim gefallen, doch als Adrian (nachdem er diesem Wutanfall standgehalten hatte) davon sprach, dass meine Vision zeigte, er sei noch nicht verloren, nahm sie mich in den Arm. Sie weinte und fragte mich, ob das wahr wäre. Ich nickte und hielt sie einen Moment fest. Sie versuchte sich zu fassen und dankte uns, entband uns von unserem Eid, doch Tarius und ich – für uns ist diese Sache noch nicht zu Ende, wir wollen beide Terry retten, koste es was es wolle. Und mit dieser edlen Aufgabe verschrieb ich mich am heutigen Tage dem Dienste der Herzogin Aiobhell. Ja, bald gibt es eine freudevolle Zeremonie. An Beltane werde ich offiziell in ihren Dienst treten und den Kristallgarten als Hüterin übernehmen. Ser Adrian, der vorherige Hüter des Kristallgartens wird nun auch zu einem Fürsten werden und Tarius wird ein freier Ritter der Herrin werden. So werden wir gemeinsam dafür streiten Terry zu retten. Seine Eltern waren so unsagbar von Trauer geplagt, doch wir baten sie keine Schuld zu empfinden, sie wussten nicht, was der Mann ihrem Sohn antun würde und Terry würde sich bald in den Händen von fähigen Ärzten erholen. Währenddessen müssen wir für die glückliche Rückkehr der Seele dieses Sidhejungen sorgen. Ich stellte meinen Eltern heute also meine Mitstreiter vor: Georgia, die Knappin, die meinen Eltern einen Nökkergartenzwerg zum Geschenk machte. Tarius, der freie Ritter und Botschafter der Gemeinen, der Herbstkönig und ein Sidhemann – der letzte Punkt reichte meiner Mutter, um ihn in dieser Sekunde schon anzupreisen. Doch mein Vater schien den Makel von Tarius zu kennen. Ein Freund von ihm, ein Satyrmann, schien ähnliche Probleme zu haben. Tarius bat mir eine Sprechstunde an, um mit den Schrecken der Tage umzugehen und um herauszufinden ob Samuel ein Wechselbalg sein könnte. Der Junge hat übrigens Hausarrest und liebäugelt mal wieder, ob ich ihn nicht daraus retten könnte – mal sehen, er ist immerhin nur ein neugieriger Junge.
Zuletzt für heute, liebes Tagebuch, muss ich dir sagen, Georgia lies mir ein Liebesgedicht zurück. Es war sehr herzlich geschrieben, aber die höfische Dichtkunst scheint ihr nicht zu liegen, inmitten des Gedichts beginnt sie über mehrtaktige Motoren zu schreiben und ab da hat sie mein Verständnis für Mechanik bereits verloren... Aber es war herzallerliebst, ich werde es in meiner kleinen Schattulle meiner Schätze aus der Vergangenheit bewahren.
TAG 8
Spoiler:
Donnerstag, Mitte April
Heute morgen habe ich Kekse gebacken. Mir ist nämlich zu meiner Schande aufgefallen, dass ich mein Ross (Fahrad, hust) in der Freistätte bei Tarius habe stehen lassen und ich mich nun sicherlich bei Leuten bedanken muss, die nach dem armen Ding geschaut haben. Da ich geplant habe, heute mal im Kristallgarten zu musizieren um die schrecklichen Ereignisse des gestrigen Tages zu vergessen, kann ich in dem Atemzug auch sofort das Pferd abholen. So gab ich Tarius und einigen Kindlingen eine Schale von Keksen. Die Kindlinge trauten sich nämlich immernoch nicht in meine Nähe, darum musste ich die Schale da lassen. Ich werde Tarius einfach bitten, sie in Bälde vorbeizubringen oder so. Ich arbeitete heute auch weiterhin an meinem Filigran und konnte mit Samuel ein wenig am Chorsatz üben. Doch die Musik die heute im Hain spielte war zauberhaft. Der Kristallgarten ist so wunderschön und all die Windharfen und Windspiele stimmten sich auf Adrian und mich ein. Er ist ein exzellenter Sänger und ein gutherziger Mann, es machte viel Spaß mit ihm zu musizieren und so vergaßen wir gemeinsam ein wenig die Zeit. Ansonsten führte er mich noch ein wenig herum, erklärte mir vieles (vor allem was es eben hier über Studentenvereinigungen und Kithgesellschaften zu wissen gibt) und zeigte mir das wunderschöne Baalsfeuer im Herzen des Schlosses hier im Garten. Ich kann hier im Prinzip wohnen und habe einige treue und kompetente Bedienstete. Ansonsten wohnen hier einige, wenige Sidhe und genießen die Ruhe und Harmonie dieses Ortes. Mit den feministischen Bewegungen an dieser Universität werde ich wohl weniger Probleme als Frau bekommen und ich werde versuchen einfach möglichst ein Gleichgewicht und Frieden zwischen den Kithain hier zu bringen. Adrian betonte auch noch einmal die guten Absichten Aiobhells, er als lichte Fee fühle sich unter ihrer Regentschaft gut. Sie scheint viel zu tun um die Adligen und Gemeinen zu beschwichtigen und einen gewissen Frieden mit ihren Feierlichkeiten aufrecht zu erhalten. Das ist ein wirklich sehr ehrbares Bestreben. Ansonsten war mein Tag einfach nur entspannt und friedlich. Ich habe übrigens einen Termin mit Valmont ausgemacht, um von ihm den Kampf mit Dolchen zu erlenen. Ich soll ihn übermorgen in seinem Heim aufsuchen und als Bezahlung genüge es, wenn ich ihm eine Mahlzeit koche. Er sagte nur, selbstgekochte Mahlzeiten kommen in seinem Berufsleben recht selten vor und das Kochen ist eine meiner kleinen Steckenpferde.
TAG 9
Spoiler:
Freitag, Mitte April
Nach dem heutigen Frühstück war ich auf dem Präsidium, um meine Aussage gegen Kampmann zu machen. Das war ein Wunsch Tarius und es ist dem Fall sicherlich beiträglich. Von mir aus soll dieser unheimliche Doktor in den Zellen versauern. Mir wäre das ganze nur allzu recht, immerhin hat er so viele Leute eingesperrt und in den Wahnsinn getrieben, dass ihm so ein Schicksal gut zu Gesicht steht. Doch heute blieb ich ansonsten an der Arbeit meines Filigrans hängen. Der Großteil ist bereits fertig und ich möchte es zumindest bei der Tanzveranstaltung in den Mai hinein zum ersten Mal tragen. Schmuck zu präsentieren ist wichtig und ich denke, dass eine solche Veranstaltung der rechte Moment ist, meine Künste zur Schau zu stellen.
TAG 10
Spoiler:
Samstag, Ende April
Ursprünglich planten wir beide heute ein, dass ich nur bis zum Nachmittag bleibe, doch Valmont und ich haben uns ein wenig verquatscht könnte man sagen. Ich bin gegen Mittag zu diesem Mann aufgebrochen und wurde freudig begrüßt. Wir trainierten viele Stunden, er war sehr geduldig und zeigte mir Schritt für Schritt Bewegungen zur Verteidigung, dem Angriff, meiner Grundhaltung. Lange haben wir uns über Dinge unterhalten, die in Einsatz kommen können und Szenarien durchgespielt in denen ich mit einem Dolch Vor- und Nachteile haben könnte. Doch war mich als Person am meisten traf war die ständige Körpernähe, die dieses Training noch so viel intensiver und unerträglicher für mich machten. Er sah mich oft einfach nur einige Momente an und ich musste mir alle Mühe geben dabei nicht zu eröten, während er mich oft auf die Matte warf und mir zeigte, wo meine Fehler lagen. Ich war glücklich am Ende des Trainings eine kalte Dusche nehmen zu können, um meine Gedanken ein wenig zu beruhigen und mich von den Übungen zu distanzieren. Während er duschte begann ich also zu kochen und ich scheine einen Hang dazu zu haben, diesen Mann edel bekochen zu wollen. Noch nie habe ich ein mehrgängiges Menü so grandios gewürzt – was ist nur los mit mir? Valmont ist ein unglaublich charmanter Mann mit den Umgangsformen eines Gentleman und der Haltung eines Adligen. Er brachte mich mit jedem Kompliment in Verlegenheit und das Gefühl, dass seine Hand mir gab, als er mich berührte, verharrt immernoch in meiner Handinnenfläche. Ich bin mir unsicher ob ein solch verwegener Mann mit mir spielt oder um mich wirbt, als er davon sprach sich oftmals in seinem Haus einsam zu fühlen. Er lobt meine Bescheidenheit und meine so zarte Seele, es scheint etwas zu sein, was er bei vielen meiner Art vermisst. Außerdem scheint er mit einer Heldengruppe einige Abenteuer erlebt zu haben. Zu dieser Heldengruppe zählen Morgana, Edmund, Leigh, Rasputin und Tor. Was für Abenteuer sie erlebt haben, werde ich wohl die nächsten Male erfragen, aber die Beschreibungen der Personen findest du ja in einem anderen kleinen Teil, liebes Tagebuch. So ist er nur eine 'finstere' Fee, weil es den Umgang mit Sterblichen in seinem Berufsfeld als Kunsthändler wohl einfacher macht. Ich selbst kann darüber so wenig sagen, da ich keine Ahnung von den profanen Wesen und ihrem gängigen Arbeitsstil habe. Wirklich nicht, ich freue mich, dass es in meinem Berufsfeld und der 'Mittelalterwelt' so anders ist. Tor scheint Valmont unter seine Fittiche genommen zu haben, als Valmonts Verpuppung anstand und half ihm aus seinem Elternhaus auszuziehen, die es eher als Erwachsenwerden ihres Sohnes betrachteten, auszuziehen. Ich hörte ihm gerne zu wie er so von seinen Freunden erzählte und mich versuchte zu beruhigen, dass Edmund zwar ein Teufelsbraten ist, aber doch nur ein Kindling mit guter Seele ist. Er scheint wirklich so viel liebevoller zu sein, als ich es von einem finsteren, schlitzohrigen Casanova erwartet habe. Aber Eltern können natürlich auch in ihren Beschreibungen der bösen, finsteren Feen etwas übertreiben. Ich fühlte mich etwas seltsam, als er so selbstverständlich aussprach, dass er ehemals eine Schwärmerei für Leigh übrig hatte, doch seine Leidenschaft ihr gegenüber durch die ständigen Absagen langsam erkaltet war. Ich wusste nicht so recht was ich sagen sollte. Ich kannte sie nicht, aber so wie er sie beschrieb war sie eine unglaubliche Grazie, mit einem Schuss Gefahr den wohl viele Leute mehr reizen als ein junges, braves Mädchen meiner Sorte. Habe ich schon erwähnt, dass er ein Maler ist? Er beschreibt sich selbst als Laie und ich würde gerne seine Künste genauer sehen. So wünscht er auch mein Lautenspiel vernehmen zu dürfen und nun, ich habe nichts gegen kreativen Austausch. Der Abend endete damit, dass er mich beglückwünschte, da er bereits gehört hatte, dass ich zur Hüterin einer Klamm werden würde und mich Herzogin Aiobhell verpflichten würde (Georgia ist ein kleines Plappermaul, aber ich glaube das kann ich ihr nicht verdenken). Er will mir ein Kleid schneidern lassen und teure schimärische Stoffe dafür besorgen. Ich konnte es ihm weder ausreden noch abschlagen und er wollte nichts dafür haben. Er sagte nur, ein Kunstwerk meiner Schönheit bräuche den angemessenen Rahmen um vollendet zum Glanze zu kommen. Ich war so nervös als er mich für so lieblich hielt, dass ich so viel Zeit und liebliche Worte wert war, doch ich bin in dieser Hinsicht eine Dame. So viel ein Mann also um mich wirbt, ich gebe mir nicht die Blöße ihm einfach so in die Arme zu fallen – vor allem nicht nach dem ersten intensiven Gespräch. Auch wenn ich es genoss, dass er mich mit dem Motorrad zurück nach Hause fuhr und ich seine Jacke bei mir behalten konnte. Ich schäme mich das zu sagen, aber ich genieße seinen Duft, der so dezent ist und mich doch so sehr benebelt. Mutter wartete auf mich, als ich das Haus betrat und schien mich sofort verzweifelt anzublicken. "Soll ich dir den Umgang mit Leuten wie Tarius verbieten, damit du dich vielleicht in ihn verliebst? Ist es zu spät? (Seufzen) Du bist ein erwachsenes Mädchen, du wirst das alles hinkriegen." Eine Reaktion die ich von ihr nicht erwartet hatte, lag das vielleicht an meinen roten Wangen oder dem strahlen meiner Augen? Ich schämte mich ein wenig, doch Samuel nahm mich schnell in den Arm, bedankte sich für mein gutes Wort bei unseren Eltern und lobte mich für diese schneidige Lederjacke. Ich erzählte meiner Mutter von dem heutigen Abend ein wenig und das er mir dieses Kleid schenken wollte. Meine Eltern fürchten immernoch dahinter stecke ein perfider Plan. Aber heute konnte ich verstehen, was meine Eltern damit meinten, als sie sagten er sei ein Charmeur. Seine Blicke, seine Gebärden und seine Worte waren so sanft und lieblich und umhüllten mich fast wie samtweiche, seidige Stoffe. Wenn ich daran denke, rast mein Herz erneut. Oh bitte, wertes Tagebuch, sag mir, dass ich mich irre. Ich verliebe mich doch nicht etwa gerade in einen finsteren, gemeinen und doch so wundersamen Eshu? Nicht wahr?
Zuletzt von Artemisis am Fr 23 Jan - 10:09 bearbeitet; insgesamt 3-mal bearbeitet
Koroc Pien Rechte Hand
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Thema: Re: Wechselbalg 1 Termine [Koroc] Sa 17 Jan - 13:44
Ich werde mich bemühen die Termine fortan früher anszusetzen. Falls es Interessenten gibt, die sich das ganze eventuel auch mal ansehen wollen. Fühlt euch in diesem Fall einfach frei beschei zu geben und vorbei zu kommen um einfach mal ein wenig rein zu schnuppern
Koroc Pien Rechte Hand
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Thema: Re: Wechselbalg 1 Termine [Koroc] Do 29 Jan - 10:45
so Ich würde den Termin für vorraussichtlich Sonntag ansetzen. Dann wird Augen der Unsterblichkeit gestartet. Also die eigentliche Chronik die ich spielen Wollte. Begin ca. 20 Uhr (je nach dem wie lange ich bei TS brauche)
Koroc Pien Rechte Hand
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Thema: Re: Wechselbalg 1 Termine [Koroc] Mi 11 Feb - 11:16
so termin für samstag steht drin
obwohl...wollen wir das sonntag machen? dann könnten wir samstag sonst irgendwas mit Tooketsu und oder Asqarath machen?
Artemisis Meister
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Thema: Re: Wechselbalg 1 Termine [Koroc] Mi 11 Feb - 11:38
müssen wir mal gucken sonntag kommt asqarath doch sowieso zu tooketsu und uns.